Bereits zu Anfang überraschte Pfarrer Olaf Schneider mit einer kurzweiligen Büttenrede. Im letzten Jahr seines Amtes als Pfarrer der katholischen Pfarrgemeinde St. Peter und Paul hat es sich der Geistliche nicht nehmen lassen, ein Revue über das politische Jahr 2017 zu reimen. In der mitgebrachten Restmüll-Tonne entsorgte Pfarrer Schneider nord-koreanische Diktatoren, US-amerikanische Präsidenten und so manchen Lokalpolitiker. Richtig Tempo nahm die sechsstündige Sitzung vor allem mit den Showtänzen auf: So brachten unter anderem die „Glitzersterne“, die „Sterntaler“ und die „Sternschnuppen“ moderne Rhythmen, Stimmungsmusik und akrobatische Choreographien auf die Bühne.
Das Highlight der ersten Programmhälfte lieferte allerdings Jan Leon Bisceglia mit einem spitzzüngigen Protokoll: „Wollen wir uns einen schönen Abend machen, oder sind Sie auch in der SPD?“ Endlich traute sich ein Protokollant auch wahre Worte auszusprechen, deftige Tiefschläge auszuteilen und lieferte somit Fastnacht in seiner wahren Form: Intelligent, politisch, frech und selbstbewusst. „Politiker sind nur auf Plakaten ertragbar. Geräuschlos und leicht zu entfernen!“ Überrascht und zugleich begeistert von der grandiosen Leistung in der Bütte belohnte das Publikum Bisceglias Vortrag mit lautstarkem Applaus.
Einen herrlich sexistischen Beitrag präsentierten Jürgen Streck und Thomas Ladwig. Sie sprachen als gestandene Ehemänner über ihre Erlebnisse nach unzähligen Jahren Gefangenschaft in der Ehe: „Mann kann sich Frauen auch schön trinken. Unsere leider nicht!“ Mit einer spitzzüngigen Antwort retteten Birgit Bauer und Conny Baumann die Ehre der Damen und schlugen ihren Männern einiges um die Ohren: „Verschmähe nicht die reifen Früchte, denn auch Fallobst muss gegessen werden!“
In der zweiten Programmhälfte entfachten die CV-Sänger mit handgemachter Fastnachtsmusik ein Karnevalsinferno im Publikum: Hier schunkelte, klatschte und sang der ganze Saal mit. Melissa Hofmann, Lara Hehlert, Natalia Pyka sowie Charline Hill und Lena Rachor begeisterten zudem mit beeindruckenden Solotänzen. Doch das Highlight der zweiten Programmhälfte lieferte Walter Bauer mit einem erstklassigen Vortrag als Sanitäter: „Wir mussten letztens einen Chirurgen entlassen, der war zu frech; der hat sich zu viel herausgenommen!“ Bauer spielte die Rolle als leicht schwachköpfiger Sanitäter mit viel Hingabe bis ins letzte Detail. Die Gags lieferte er mit viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl im Sekundentakt, so dass sich vor Lachen kaum einer auf den Sitzen halten konnte. Perfekt!
Zum großen Finale entführte die Schautanzgruppe Esprit das Publikum nach Spanien und präsentierte furiose Flamenco-Tänze, bevor die CV-Sänger erneut die Bühne betraten und einen stimmgewaltigen Abschluss der Sitzung lieferten.