„Gemeinsam für Gottes Schöpfung in Kenia“ war Motto der Sternsingeraktion 2017 Stern, der Hoffnung in der dunklen Nacht bringt

In den Straßen Klein-Auheims waren 27 Sternsinger und 15 Gruppenleiter inklusive Pfarrer Olaf Schneider unterwegs. Die Pfarrei St. Peter und Paul sammelte für die Projekte der Sternsingerstiftung. Mehr auf www.heimatpost-hanau.de Foto: kama

Stadtteile (kama) – Nevio klingelt beherzt und wartet mit seinen Freunden ganz gespannt. Dass sich was im Fenster bewegt hat, sehen die drei Jungs sofort: „Es ist jemand da!“ Kurz darauf ertönt das Geräusch, das für die drei Freunde wie ein Einsatzbefehl klingt: Der Summer, der das Hoftor öffnet. Sie in den Hof und platzieren sich wie geübt und abgesprochen direkt vor der kurzen Treppe zur Haustür.

Der Gruppenleiter zieht mit wenigen Schritten Abstand nach. Mit einem breiten Lächeln und sichtlich viel Vorfreude öffnet eine ältere Frau ihre Tür: „Endlich seid ihr da, wir haben schon den ganzen Vormittag auf Euch gewartet.“ Nach einem kurzen Vorstellen fangen die drei Jungs an laut zu singen. Mit ihren Liedblättern vor den Nasen singen die Drei vom hellen Stern, der Hoffnung in der dunklen Nacht bringt und von Gottes Segen, den sie von Haus zu Haus tragen. Nach einigen kurzen Liedern werden zwei Gedichte vorgetragen. „Das habt ihr wirklich toll gemacht!“, sagt die Hausbesitzerin während sie Spendengeld durch den dünnen Schlitz der Kasse drückt. Selbstverständlich kriegen die Kinder auch ein paar Kekse und Süßigkeiten zur Stärkung mit auf den Weg. Und schon geht es wieder raus auf die Straße, zum nächsten Haushalt.

Nevio will 2018 wieder dabei sein

Nevio und die anderen zwei Jungs sind in der vierten bzw. fünften Klasse und zum ersten Mal bei der Sternsingeraktion für die Klein-Auheimer Pfarrei St. Peter und Paul dabei. Die Königskostüme finden sie witzig, den Stern den sie tragen müssen, eher lästig: „Es ist schwer, die Liedblätter und gleichzeitig den Stern zu halten. Aber die Gruppenleiter sagten der Stern wäre wichtig“.

Trotz Minustemperaturen haben die drei Freunde Spaß an der Aktion und wollen nächstes Jahr wieder mitmachen. „Ich habe dem Pfarrer schon gesagt, dass ich nächstes Jahr auf jeden Fall wieder singen will, wenn meine Freunde auch mitmachen. Bis dahin kann ich den Text auch auswendig“, sagte der Viertklässler Nevio mit großem Ehrgeiz. Auch wenn einige Haustüren verschlossen bleiben und einige Hausbesitzer sie weiterschicken, verlieren die Jungs nicht den Mut: „Nicht jeder macht auf, aber das ist nicht so schlimm; es sind nur wenige“. Auf diese Weise bringen jährlich rund um den 6. Januar bundesweit ca. 500.000 Kinder mit Liedern, Musik und gesegneter Kreide den Segen „Christus mansionem benedictat - Christus segne dieses Haus“ in die Häuser von mehr als 12.500 katholischen Pfarrgemeinden. Auch in den Hanauer Stadtteilen Klein-Auheim, Steinheim und Großauheim zogen am vergangenen Wochenende insgesamt 129 Kinder von Haus zu Haus. Unterstützt wurden die Kinder durch die Katholischen Jugend Gruppen und die Pfarrer der Gemeinden, die als Gruppenleiter fungierten sowie von ihren Eltern und zahlreichen Vereinen, die für ein warmes Mittagessen und unterwegs für volle Thermoskannen mit warmen Tee sorgten.

„Auch wenn es in der heutigen Zeit immer wieder eine Herausforderung ist, Kinder für die Aktion zu begeistern, sind sie hilfsbereit und machen mit ganzem Herzen mit“, erklärte Inge Stöckel, die Gemeindereferentin der Katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Steinheim. „Die Sternsingeraktion ist nicht nur eine gute Möglichkeit die Gemeinde zusammenzubringen und gemeinsam für einen guten Zweck zu spenden, sondern den Kindern auch die Lebenssituation Gleichaltriger zu erklären“, so Stöckel weiterhin. Die Gemeindereferentin präsentierte den Kindern bereits Tage vor der Aktion die Projekte der Sternsingerstiftung vor und machte die Sternsinger besonders auf das Projekt „Gemeinsam für Gottes Schöpfung in Kenia“ aufmerksam. Hier sei es besonders wichtig, dass Kinder Probleme wie den Klimawandel, die Trockenheit, den Hunger und die Probleme in der dritten Welt kennen und verstehen, dass man diese Probleme nur gemeinsam bekämpfen kann. „Es ist wichtig, dass Kinder unser gesegnetes Leben in Deutschland nicht für selbstverständlich nehmen und in einem größeren Kontext erkennen“, so Stöckel.

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