Neue Gottesdienstordnung in den katholischen Gemeinden der Pfarrgruppe ab 9. März Steter Wechsel wird bald das Beständigste sein

Auf einiges Neue müssen sich die Gottesdienstbesucher in Steinheim (hier die Marienkirche) und Klein-Auheim mit Beginn der Fastenzeit einstellen: Es gibt eine neue Gottesdienstordnung für die Sonntags- und Werktagsgottesdienste. Foto: beko

Steinheim/Klein-Auheim (beko) – Auf viel Neues müssen sich mit Beginn der Fastenzeit die Gemeindemitglieder von Steinheim und Klein-Auheim einstellen.

Entscheidende Änderungen gibt es ab Samstag, 9. März, in der Gottesdienstordnung der neuen Pfarrgruppe, zu der St. Nikolaus und St. Johann Baptist Steinheim sowie St. Peter und Paul Klein-Auheim gehören. Pfarrer Lukasz Szafera und Pfarrvikar Hermann Differenz informierten die Gemeinden in den Gottesdiensten, im neuen Gemeindebrief wird alles noch mal genau erläutert. Unterstützt von Gemeindeberatern aus Mainz wurde folgende Regelung getroffen: An Sonntagen findet in jeder Pfarrkirche eine Heilige Messe statt, die Vorabendmesse samstags um 17.30 Uhr, das erste Hochamt sonntags um 9.30 Uhr, das zweite Hochamt um 11 Uhr. Diese drei Zeiten rotieren dann Woche für Woche in den drei Gemeinden im Wechsel. Start ist am ersten Fastensonntag mit der Vorabendmesse am 9. März um 17.30 Uhr in Klein-Auheim, das erste Hochamt am 10. März um 9.30 Uhr in der Marienkirche und um 11 Uhr das zweite Hochamt in St. Nikolaus.

„Es wird nicht einfach“, ist sich Pfarrer Szafera sicher. Der stete Wechsel wird das Beständigste sein.

Seit dem 1. September 2018 sind die Pfarreien St. Johann Baptist und St. Nikolaus in Steinheim und St. Peter und Paul in Klein Auheim als Pfarrgruppe zusammen. Fast 7.500 Gemeindemitglieder zählen dazu.

Pfarrer Lukasz Szafera: „Als Pfarrer Olaf Schneider seinen Weggang aus Klein-Auheim ankündigte, war klar, dass dieser Zusammenschluss kommen wird, denn die Zahl der Priester nimmt ab und auch die Zahl der Bewerber in den anderen pastoralen Berufen ist rückläufig.“

Zudem steht der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf nun zusammen mit dem gesamten Bistum vor der Frage, wie die Zukunft der Gemeinden aussieht. Aktuell gibt es im Dekanat Seligenstadt elf Pfarreien zwischen Zellhausen und Steinheim. Bis zum Jahr 2030 sieht der Bischof - aufgrund der absehbaren Personalentwicklung - Dekanate, in denen sich nur noch zwei oder drei Pfarreien befinden werden. In diesen großen Pfarreien wird es jeweils einen verantwortlichen Pfarrer geben, der zusammen mit den anderen pastoralen Mitarbeitern und mit den Räten die Verantwortung tragen wird. Der Zusammenschluss zu einer Pfarrgruppe mit Pfarrer Szafera als verantwortlicher Pfarrer ist in den Hanauer Stadtteilen diesseits des Mains der erste Schritt in diese Richtung.

Auf diesem Hintergrund begannen schon vor Jahren die Überlegungen, wie es mit der Anzahl der Gottesdienste an den Sonn- und Werktagen weitergehen kann, denn ein Priester darf an einem Werktag nur eine Messe feiern. An einem Sonntag darf er nur drei Messen halten - einschließlich der Vorabendmesse, die ja der erste Sonntagsgottesdienst ist.

Wer dachte, dass mit dem neuen Pfarrvikar Hermann Differenz alles beim Alten bleiben könnte, muss neu überlegen.

Pfarrer Differenz hat die Pfarreiverantwortung in Lorsch aufgegeben, um in einem kleineren Rahmen noch für ein paar Jahre tätig sein zu können. Altersbedingt und durch seine chronische Erkrankung spüre er manche körperliche und kräftemäßige Einschränkung.

In den Pfarrgemeinderäten und im gemeinsamen Seelsorgerat wurde immer wieder mit dem Thema der Gottesdienstzeiten gerungen. Unterstützt von zwei Gemeindeberatern aus Mainz wurden für die neue Pfarrgruppe Regelungen getroffen, die mit der vorösterlichen Bußzeit beginnen.

Pfarrer Lukasz Szafera: „Damit könnte eventuell ein Priester alle Gottesdienste feiern, ohne dass immer wieder etwas ausfallen muss. Bei abnehmendem Gottesdienstbesuch bedeutet das zudem eine Entlastung für den Küster-, Organisten- und Kantorendienst sowie auch Lektoren- und Kommunionhelferdienst.“

> Bei der Pfarrgemeinderatswahl im November übrigens wird ein Rat für die drei Gemeinden gewählt, gleich stark besetzt mit Vertretern aus allen drei Gemeinden.