Erinnerungen an Steinheim und Klein-Auheim in den Siebzigern / 51. und letzter Teil Strahlende Kinderaugen im „Bobbeschenkelche“

Voller Neugier und Ungeduld packten die Kinder im „Bobbeschenkelche“ die Geschenke aus und für jeden war das Gewünschte dabei. Repro: beko

(beko) – Erinnerungen an die Siebziger Jahre standen in den zurückliegenden Monaten in der aktuellen HeimatPost 2019 im Blickpunkt, nachdem wir ein Jahr lang die 68er unter die Lupe genommen hatten.

Redakteur Bernhard Koch blätterte im Archiv und rief - rein subjektiv - Woche für Woche die eine oder andere Veröffentlichung noch mal ins Gedächtnis, mitunter auch mit Repros von damals.

Mit der heutigen Ausgabe der HeimatPost beenden wir diese Rubrik und danken vor allem auch den HeimatPost-Lesern für das aktive Mittun, für viele Anrufe, Mails oder persönliche Informationen rund um die Siebziger Jahre.

> Heute nun in der Weihnachtsausgabe noch mal ein Rückblick auf Weihnachten anno 1972 mit einer rührenden Geschichte, von der Ältere heute noch immer berichten, damals vor 47 Jahren überschrieben mit dem Titel „Strahlende Kinderaugen der Lohn der Bescherung bei Onkel Paul“.

So war es anno 1972: Strahlende Kinderaugen, gerötete Wangen und helles Lachen kennzeichnen die Atmosphäre in den Räumen der ehemaligen Gastwirtschaft „Bobbeschenkelche“ an der Steinheimer Ludwigstraße. Paul Hofmeister, der Pächter des Lokals, lud bereits zum dritten Mal Voll- und Halbwaisen des Steinheimer Kreiskinderheims an der Schönbornstraße / Ecke Mellenseestraße ein.

Sie waren zu Gast, um sich bescheren zu lassen. Paul Hofmeister und seine Angestellte Lieselotte Goerke ergriffen damals die Initiative, Goerke verzichtete gar oft auf ihr Trinkgeld, die Streichhölzer wurden um fünf Pfennig teurer verkauft und manch einer warf sein „Restgeld“ in eine Drei-Liter-Flasche unmittelbar vor dem Zapfhahn der Kneipe.

Der Überschuss 1972: 270 Mark. Paul machte sich auf den Weg, um Spielzeug einzukaufen, organisierte für die sechs- bis zwölfjährigen Kuchen, den teilweise Nachbarinnen auch spendeten und bescherte den Kindern einen tollen Nachmittag.

Was aber auch bleibt: Sogar den Weihnachtsmann musste Paul Hofmeister selbst spielen, weil in ganz Steinheim „keiner aufzutreiben war, der das ohne Geld gemacht hätte“...

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