Begeisternde Fastnachtssitzungen der Steinheimer Karnevalgesellschaft zum 70-jährigen Vereinsbestehen Tänzelnde Bordsteinschwalben, ein Dompteur und Bauchredner

Die „Mini-Peanuts“der Steinheimer Karnevalgesellschaft (SKG) turnen und tanzen als bunte Clowns herzallerliebst über die Kulturhallenbühne und ernten viel Applaus.

Steinheim (zli) – „Zirkus Karnevalli“ – die 1. SKG feiert ihr 70-jähriges Vereinsbestehen in einer grandiosen Show: viel Bling Bling, mitreißende Beats, tolle Auftritte und Party-Stimmung bis in die Nacht

Die 1. SKG Steinheim feierte in der Steinheimer Kulturhalle ihr 70-jähriges Bestehen mit einer tollen Show - in der zweiten Prinzensitzung der Kampagne sprang definitiv von Anfang an der närrische Funke auf die feierwilligen Zuschauer über. Mitreißende Beats, die Mädels der Prinzengarde funkeln in ihren Kostümen mit den Schweinwerfern um die Wette und ihr Eröffnungstanz ist großartig wie es sich für eine solche Show gehört. Sitzungspräsident Sascha Podlipny hüpft und tanzt aus einer großen Narrenkappe mitten ins Geschehen, der Elferrat zieht mit dem Prinzenpaar ein und begleitet von den „Funken“ geht es mit den Gästen auf die Bühne. Dort begrüßen erstmal der SKG-Sitzungspräsident und Prinz André I. mit seiner Prinzessin Stephanie I. die Narren im Saal, die befreundeten Tollitäten (unter anderem das Kinderprinzenpaar Philipp I. und Prinzessin Phoebe I. von der 1. KG aus dem „nahen Osten“ Klanaam), sprechen natürlich traditionsgemäß ebenfalls ihre Grußworte und schon turnen und tanzen die „Mini-Peanuts“ als bunte Clowns herzallerliebst über die Bühne.

Gleich im Anschluss geben „der große (Petra Jeckel) und der kleine Till (Natalia Talwa)“ der Lokalpolitik ordentlich Saures und kommentieren sehr gewitzt das Staanemer Geschehen. Besonders der „grün-geschuppte Flussgott ohne Hos’“ - das neue Denkmal zum 700. Stadtrechtsjubiläum - dazu noch aus dem „Schweizerland“, der scheint weder den Tills noch den Zuschauern so recht zu gefallen. Soll der ungeliebte „grüne Frosch mit Staa und Schuppe - ja, ham die denn en Duppe?“ doch heimlich mit einem „Kahn nach Klanaam“ geschleppt werden? Nein, die „Knerrn“ seien ja auch nicht mehr so blöd und hätten den „Götzen“ sowieso heimlich in der Nacht wieder zurückgebracht. Auch die Lage der Post an „Staanems engster Stelle“ wird kommentiert, die Raser in der Darmstädter Straße, Schlaglöcher, Autoschlangen, wie „Albanien am Main“ - so fühlen sich die Staanemer, abgehängt von der Hanauer Politik, an die sie zwar „Steuer zahlen Stück um Stück, kommt aber doch davon nix zurück!“.

Und weiter geht’s mit „Roar“: die „Maxi-Peanuts“ tanzen als Zirkustiere, der Fastnachtsprüfer (Manfred Nietsch) prüft den Elferrat und die Manege auf „Fassenachtstauglichkeit“ - da es ja in Deutschland für „jede Vorschrift eine Vorschrift gibt“ - erteilt Anweisungen zum korrekten Schunkelabstand „ein und eine halbe Arschbacke muss dazwischepasse!“. Es folgen klassische Gardepolkas der „Staanemer Funken und Fünkchen“, der Sitzungspräsident singt gekonnt deutsche Schlager und die Zuhörer lassen sich nicht lange bitten: schon wird die Bühne geentert von aktiven Narren und Zuschauern, alles tanzt und singt gemeinsam und überprüft gleich mal, ob es auch die vorherigen TÜV-Anweisungen richtig verstanden hat.

Kaum sind die Zuschauer wieder auf den Plätzen ertönt der „Walkürenritt“ und „der alte Kämpfer“ (Holger B. Vogt) erzählt in seiner Büttenrede die Siegfried-Sage endlich auch mal für Menschen ohne Wagner-Enthusiasmus verständlich und humorvoll nach.

Den ersten Teil des Abends beschließen (wenn man das überhaupt so nennen kann) die jung gebliebenen „Altstadtraben“ mit ihren „800 Jahren Bühnenerfahrung“. Diese merkt man deutlich: wieder tanzt, schunkelt und singt der ganze Saal mit - was, schon Pause?

Umbau, die Bühne wird endgültig zur Manege erklärt und Sitzungspräsident Sascha wird zum Zirkusdirektor: Auftritt der „Zigeunerinnen“ auf Arbeitsuche, die „kesse Staanemer Mädcher“ tanzen und umgarnen erfolgreich den Zirkusdirektor, Bauchredner Thorsten Noczinski kabbelt sich mit seinem frechen Einhorn Elke und fast schwanengleich und herrlich lustig anzusehen tänzeln die „Bordsteinschwalben“ in ihrem Männerballett über die Bühne. Der amtierende Bundesäppelwoikönig Lothar II. versucht sich als „Dompteur“ seiner „Tigerin“, alias Bundesäppelwoikönigin Uta I., gefolgt von dem definitiv besten Schautanz des Abends: die „Golden Girls“ ernten zu Recht Standing Ovations für ihren Auftritt: tänzerisch wirklich super, akrobatisch, modern und was fürs Auge - klassische genauso wie angesagte Dance-Moves, Musik super ausgewählt („The greatest Showman), Kostüme perfekt zum Zirkusthema - hier passt einfach alles.

Die SKG gönnt einem jetzt wirklich keine Verschnaufpause mehr, der zweite Teil hat es noch mehr in sich als der erste. Die drei „Vagabunden“ machen mit ihrem Party-Gesang eine Stimmung, dass auf den Stühlen und Tischen performt wird, „a little party never killed nobody“ tanzen folgerichtig die „Dancing Motions“ mit Prinzessin Stephanie I. in ihrer Mitte, die „MamaMias“ beeindrucken mit ihren wunderschönen Kostümen und bringen die Copacabana an den Main.

Auch die Junior-Truppe der „Bordsteinschwalben“, Prinz André I. mittendrin, fetzt in ihrer „Harlekin Freak Show“ durch die Manege, äh, über die Bühne, und dann ist der „Zirkus Karnevalli“ leider auch schon vorbei und die Mitwirkenden werden im Finale alle noch einmal enthusiastisch gefeiert. Fazit: es hat wirklich Spaß gemacht. Ein souveräner und schlagfertiger Zirkusdirektor, professionelle Tänze auf hohem Niveau, schöne und liebevoll bis ins Detail geschneiderte Kostüme, gute Büttenreden wie es sich für eine Sitzung gehört. Mittendrin ein strahlendes Prinzenpaar, Gesangsentertainment mit Herz und Liebe zur Musik, begeisterte Narren, die sich mitreißen lassen bis auf den Tischen getanzt wird - diese Party war auch nach Ende der Sitzung garantiert noch lange nicht vorbei.

Fotos von der SKG-Sitzung in unserer Bildergalerie.

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