Es gibt Ereignisse, die glitzern und funkeln schon bevor sie beginnen: Bohemian Night... Ein Traum geht in Erfüllung

„Bohemian Night“ in Klein-Auheims TSV-Halle und mit dabei natürlich der gelb-weiß der Chor „Ton in Ton“ und gelb-weiß auch Dirigent Stefan Weih in seiner Freddie-Lederjacke. Vier junge Frauen (Steffy Hielscher, Kerstin Narbe (unser Foto), Natschy Pejin, Susan Zbiri-Korb) und Stefan Weih selbst singen Freddies Parts. Weitere Fotos in unserer Online-Bildergalerie. Foto: zjm

Klein-Auheim (red) – Ton in Ton, jüngster Spross des 146-Jahre alten Klein-Auheimer Traditionschors Concordia, hat sich unter musikalischer Leitung von Stefan Weih in Zusammenarbeit mit dessen weiterem Chor Soulfood aus Bad Vilbel und Band sowie vier Solistinnen das allerschönste Geschenk zum 15. Geburtstag selbst machen dürfen. Mit einer Hommage an die legendäre Band Queen feierten neunzig SängerInnen und Musiker am Wochenende Freddie Mercury, Brian May, Roger Taylor und John Deacon in zwei mitreißenden Konzerten.

Nachfolgend der ausführliche Vereinsbericht der Concordia:

"Achthundert Besucher riss es kollektiv von den Stühlen und die TSV-Halle in Hanau Klein-Auheim bebte unter frenetischem Applaus.
Die Idee zu den Konzerten, die am 24. und 25. August in Bad Vilbel Dortelweil von Gastgeber Soulfood weitergeführt werden, entstand vor vier Jahren beim 30jährigen Chorleiter-Jubiläum von Stefan Weih. Sein konkreter Plan war gleichzeitig auch sein musikalischer Traum: persönliche Queen-Favoriten mit seinen außergewöhnlichen Chören Soulfood und Ton in Ton zu performen, Besucher  zu begeistern und mit Musik von Queen glücklich zu machen.

Und vor allem zu erinnern an den legendären Sänger und Entertainer Freddie Mercury, der 1991 mit 45 Jahren viel zu früh verstarb.
Vollblutmusiker, Sänger und Dirigent Stefan Weih, Jahrgang 1968, ist in Hainburg Klein-Krotzenburg aufgewachsen, mit der Musik von Queen.  Welch ein Fundus für Fantasie und Kreativität! Niemals zwischen den Siebzigern und Neunzigern ließen sich die vier Briten auf eine einzige Musikrichtung festlegen. Queen pirschte voran auf eigenen Pfaden, wirkte manchmal wie aus der Zeit gefallen und gleichzeitig aktuell. Niemals Mainstream. Keine Berührungsangst mit Rock, Pop, Funk, Soul, Jazz oder Klassik.  Genial, witzig und frech über mehr als drei Oktaven. Vier fantastische Künstler, ein Team und auch vier Egos - in Harmonie.
Komplex das Ergebnis und sehr anspruchsvoll. Stefan Weih: „Der Reiz ist, dass Queen sich in so unterschiedlichen Genres wohlfühlt und dadurch entsteht eine enorme Vielfalt bei der Songauswahl.“  Queen hat Stefans Welt hell gemacht und die Dunkelheit ertragbar. Queen lockt ihn aus der Reserve und  fordert heraus: „ Man muss sich haarklein in die Songs hören, sie sezieren, um sie dann beim Ausarbeiten für Chor und Musiker zu präzisieren.“
An diesem Wochenende hat sich Stefans Traum materialisiert in der Bohemian Night. Gleichzeitig mit der Konzert-Ankündigung begann ein unglaublicher Run auf die Karten. Aus einem Konzert wurden gleich zwei und der Saal hätte sich wohl noch ein drittes und viertes Mal füllen lassen.
Nebel wabert, klar und wuchtig der Sound der brillanten Band Rent a Gospel, gelb-weiß der Chor Ton in Ton und gelb-weiß  auch Stefan Weih in seiner knappen Freddie-Lederjacke. Magische Momente 2019 in Hanau als Reminiszenz an Queens Magic Tour 86. 

Als Einstiegssong:   ‚One Vision‘,  kraftvoll von Susan Zbiri-Korb präsentiert. (Übersetzung: “Was wir brauchen ist eine weltweite Vision. Gebt mir eure Hände, eure Herzen – ich bin bereit.“) 
Zurückhaltend, fast andächtig ist der Dirigent am Samstag anfangs in der Kommunikation mit Chor und Publikum. Ganz bei sich, als ob er nicht glauben kann, was gerade passiert. Traum oder Wirklichkeit? Welch ein Anfang!
Queen kann man nicht kopieren und Freddy Mercury schon gar nicht, sagt Stefan. Er will, dass die Bohemian Night nach Queen klingt und doch authentisch bleibt. Vier junge Frauen (Steffy Hielscher, Kerstin Narbe, Natschy Pejin, Susan Zbiri-Korb) und Stefan Weih vertreten Freddie, sofern das überhaupt möglich ist. Rent a Gospel  mit Markus Leis (Piano), Felix Faupel (Schlagzeug), Marco Desch (Bass) und Matze Krämer (Gitarre) lassen Zeiten verschmelzen. Queen oder nicht, das ist bei geschlossenen Augen ganz oft die Frage.  „Man hört Queen und man hört uns“, verspricht Stefan Weih, „es wird gerockt und gekuschelt, es wird witzig, traurig und sentimental.

Es wird laut und leise und in jedem Moment ein Fest!“    
Mit Power, Charisma, Stimmgewalt und Facettenreichtum reisen die vier Solistinnen mit Stefan durch das musikalische Queen-Reich. Es sind kleine Gesten, wie das Lächeln von Solistin zum Chorleiter, wie ein kurzer Flirt mit dem Publikum, die alles so leicht aussehen lassen.
 ‚A Kind of Magic‘ – da steht dieses kleine, blonde Mädchen mit seinem Feenstab im Publikum. ‚Too much love will kill you‘, das ist großes Kino und Roger Taylors ‚Radio Gaga‘ von 1984 beschwört Zeiten, in denen Radiomacher noch die Stars waren.
Das Konzert atmet Freude und schenkt die Hoffnung, dass Freddies Welt lebendiger ist denn je. Solisten,  Ton in Ton, Soulfood und die Band beleben die Bühne und alles fließt.

Eintauchen in den Sound von Queen. Das rockt, das groovt, das überzeugt und reißt nicht ab. Die Zuschauer sind beteiligt und klatschen und pfeifen und jubeln. „Ee-Jo“…, so geht Duett zwischen Chorleiter und Publikum. Alle sind Naturbegabungen – vielleicht gibt’s bald ein Wiedersehn im Probenraum der Concordia?  
Der gastgebende Chor Ton in Ton verströmt positive Energie von der Bühne.  Strahlendes Gelb der Bühnenkleidung leuchtet direkt in den Saal. Es ist Freddies Gelb und spiegelt Intensität und Wärme eines Sonnenuntergangs im Sommer am Meer.
Solisten, Chöre und Band begegnen sich unaufgeregt. Lied für Lied schreitet das Konzert voran. Es ist ein Miteinander, ein selbstverständliches Nehmen und ein Geben. Chöre und Solisten stehen Seite an Seite für den Traum ihres Chorleiters. Es ist ein Gesamtkunstwerk, das sie gestalten, im Hier und Jetzt, im Moment. Sie achten aufeinander und sind miteinander verbunden.

Wunderbare Harmonien fluten den Raum, zum Beispiel ‚Las Palabras de Amor‘ aus dem 82er Album ‚Hot Space‘ oder ‘These are the Days of our Lifes‘, das Stefan Weih an den Vater erinnert. Fetzige Frauenpower rockt die Halle beim Queen-Medley mit Soulfood und den Solistinnen. Niemand hätte sich gewundert, wenn die Mädels bei „Spread your Wings and fly away‘ einfach abgehoben hätten. Magisch…
Magisch auch das Stück der Superlative, performed in der zweiten Konzerthälfte von Soulfood und den Solistinnen: Bohemian Rhapsodie. Rockgeschichte, Nummer 1 in ganz Europa und aufgeführt in der ganzen  Welt. Jetzt auch in Hanau Klein-Auheim.
Noch viel wäre zu sagen über zweieinhalb Stunden pure Freude, über die zweite Konzerthälfte, die Stefan Weihs wunderbarem Chor Soulfood aus Bad Vilbel gehört und natürlich auch den Freddie-Mädels und dem musikalischen Leiter der Show selbst.  Wie ein Paukenschlag wirkt der A-Capella-Einsatz ‚I want it all‘. Gitarrist Brian May schrieb den Song, nachdem Freddie Mercury die Band über seine fortschreitende Aids-Erkrankung informiert hatte.
Aufhören, wenn es am schönsten ist: Nach den lautstark geforderten Zugaben „We will rock you‘ und ‚We are the Champions‘ ist irgendwann tatsächlich das Konzert zu Ende.
Herzlichen Dank den wunderbaren Solistinnen Susan, Steffy, Natschy und Kerstin. Danke dem Gastgeber-Chor Ton in Ton und Soulfood mit der Band Rent a Gospel. Dank an Licht- und Tontechnik und allen Beteiligten für zwei unvergessliche Konzerte. 
Und danke dem Mann, der das ermöglicht und seinen Traum in die Wirklichkeit geholt hat. Danke, Stefan Weih.

Fotos von den Konzerten der Concordia in unserer Bildergalerie.

 

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