Literaturgruppe „Ratatouille“ und die Initiative „Erinnern und Gedenken Steinheim“ „What a wonderful world“: Lesungen, Musik- und Liedbeiträge

Die Literaturgruppe „Ratatouille“ und die Initiative „Erinnern und Gedenken Steinheim“ laden ein zu einem Abend mit Lesungen, Musik- und Liedbeiträgen für Samstag, 13. Mai, ab 19.30 Uhr im Familien- und Generationenzentrum. Foto: privat

Steinheim (red) – Die Literaturgruppe „Ratatouille“ und die Initiative „Erinnern und Gedenken Steinheim“ laden ein zu einem Abend mit Lesungen, Musik- und Liedbeiträgen mit dem Titel „What a wonderful world“ verbunden mit dem hoffnungsfreudigen Untertitel „Trotz alledem“ am Samstag, 13. Mai, im Steinheimer Evangelischen Gemeindezentrum, Ludwigstraße 27-31, Einlass 18.30 und Beginn 19.30 Uhr.

Es werden besinnliche und heitere Gedichte und Prosatexte vorgetragen von Johann Wolfgang Goethe bis Ernst Jandl, dazwischen gibt es thematisch eingebundene Musik- und Liedbeiträge.

Der erste Teil steht unter dem Motto „Brücken statt Mauern“. Darin führen die Akteure das Publikum zurück auf eine Zeitreise, die in vorchristlicher Zeit beginnt. Literaten der Weltliteratur, die während oder nach der Flucht aus ihrer Heimat bedeutende Werke schufen, kommen zu Wort. Der chinesische Philosoph Laotse steht am Beginn der Reise mit der Ballade von Bertolt Brecht „Die Legende von der Entstehung des Buches „Tao Te King“ auf dem Weg des Laotse in die Emigration“. In diesem Gedicht spiegelt Brecht wohl das Erlebnis seiner eigenen Emigration.

Weitere Stationen der Zeitreise belegen Gedichte von Heinrich Heine, der wegen „Majestätsbeleidigung“ und anderer „staatsfeindlicher“ Delikte steckbrieflich gesucht wurde und deshalb sein Heimatland verlassen musste.

Rückblende nach 1945

Es folgen der Hugenotte Adelbert von Chamisso, die Brüder Wilhelm und Jacob Grimm, Else Lasker-Schüler und schließlich, in der Gegenwart angekommen, Rafik Schami.

Der zweite Teil nach der Pause beginnt mit einer Rückblende in die Zeit nach 1945, als mehrere Millionen Heimatvertriebene und Flüchtlinge aus osteuropäischen Ländern in Deutschland aufgenommen wurden. Noch in den 1950er Jahren formulierte Marie-Luise Kaschnitz in ihrem Gedicht „Jeder“: „Und doch, mein Jahrhundert vorüber, wird mit Stacheldrahtzäunen niemand mehr Geld verdienen.“ Wie hat sich doch die Dichterin tragisch geirrt …

Texte von Martin Luther King, Barrack Obama, Aceeta Sadiq und Carolin Emcke runden den aktuellen Teil des Abends ab.

Eintritt fünf Euro, ermäßigt drei Euro, Benefiz zugunsten von dem „Projekt Stolpersteine“ der Initiative „Erinnern und Gedenken Steinheim“.