Verkehrsprobleme standen im Mittelpunkt des jüngsten Stadtteiltreffens in Klein-Auheim Zugeparkte Bürgersteige und Planungen für ein Heimatmuseum sind aktuelle Themen

Geparkte Autos, zugestellte Bürgersteige in mehreren Straßen Klein-Auheims, das brennt den Menschen im Stadtteil offenbar auf den Nägeln, wie das jüngste Stadtteiltreffen zeigte. Auch die Situation an der Mainzer Straße war Thema. Foto: beko

Klein-Auheim (beko/red) – Von geparkten Autos zugestellte Bürgersteige in mehreren Straßen, das brennt den Menschen in Klein-Auheim zunehmend auf den Nägeln, wie das jüngste Stadtteiltreffen zeigte. Stadtrat Andreas Kowol versprach dem Ortsbeirat, sich diesem Problem nicht zuletzt im Verlauf des Stadtteil-Entwicklungsprozesses mit Bürgerbeteiligung verstärkt anzunehmen.

Was speziell die Situation an der Fasaneriestraße an der Dependance der Eugen-Kaiser-Schule neben der Willi-Rehbein-Halle angeht, verbessert sich die Lage im kommenden Frühjahr.

Denn voraussichtlich im März soll der zweite Bauabschnitt des Sozialpädagogischen Ausbildungszentrums der Berufsschule fertiggestellt sein. Dann verschwinden an der Fasaneriestraße bisher für den Unterricht noch nötige Raumcontainer. Somit ist Platz für 42 Auto- und 78 Rad-Stellplätze, die neu entstehen und die Parkplätze an der benachbarten Willi-Rehbein-Halle ergänzen. Ortsvorsteher Sascha Feldes zeigte sich skeptisch, ob all das ausreichen werde. Gegebenenfalls sei über eine „erweiterte Lösung“ nachzudenken.

Feldes beklagte auch, dass in Mainzer Straße und Obergasse für Rollatoren, Rollstühle und Kinderwagen häufig kein Durchkommen mehr möglich sei, weil die Bürgersteige zugeparkt oder zusätzlich mit Mülltonnen zugestellt seien. Aus dem Ortsbeirat wurde weitergehend kritisiert, dass Gehwegplatten lose seien oder sich abgesenkt hätten. Zudem sei es für die Lenker von Notfall-Einsatzfahrzeugen zuweilen schwierig, sich einen Weg durch parkende Autos rechts und links zu bahnen.

Belastend wirkt sich laut Ortsbeirat auch aus, dass Lkw-Lenker entgegen der Vorschrift an der Obergasse nicht nur bis zur Bahnschranke fahren, sondern darüber hinaus ins benachbarte Gewerbegebiet. Deswegen findet dort momentan eine Verkehrszählung statt, so Stadtrat Kowol.

Er bat darum, dem städtischen Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) Gehwegschäden künftig direkt zu melden. Er riet zu mehr sozialer Kontrolle, indem Fußgänger immer wieder Zettel mit dem Hinweis „Parke nicht auf unseren Wegen!“ an die Windschutzscheibe klebten. Denn die städtische Straßenverkehrsbehörde könne nur eingeschränkt überwachen. Grundsätzlich zu diskutieren sei über eine Verkehrsberuhigung mit Tempo 20. All das könne im Stadtteilentwicklungsprozess näher debattiert werden, dessen Grundstruktur in der November-Sitzung des Ortsbeirats Thema ist.

Dabei soll auch der Wunsch nach einem auszubauenden Zentrum für Ortsgeschichte eingehender diskutiert werden, das der örtliche Heimat- und Geschichtsverein im ehemaligen Verwaltungsgebäude anstrebt. Ein Grundkonzept besteht bereits, 25.000 Euro für ein Fein- und Raumkonzept sind im städtischen Etat angemeldet.

Da der Haushalt für 2016 vom Regierungspräsidium noch nicht endgültig genehmigt ist, war es dem Rathaus bisher nicht möglich den vertraglich festgelegten Betriebskostenzuschuss von jährlich 40.000 Euro für die Nutzung der TSV-Halle im Ortskern zu zahlen. Die Zahlung hat die Stadt zugesichert, weil der TSV Klein-Auheim ihr seine Halle als Bürgerhaus-Ersatz zur Verfügung stellt. Thema in der nächsten Ortsbeiratssitzung soll auch ein weiteres Kolumbarium auf dem Klein-Auheimer Friedhof sein. Dort sind die bestehenden Kammern für Urnen mittlerweile alle belegt. Welcher Art Kolumbarium das hinzukommende sein soll, darüber müssen sich Ortsbeirat und der zuständige Eigenbetrieb HIS noch einigen.

Stadtrat Axel Weiss-Thiel berichtete, dass das gewünschte mobile Jugendzentrum fachlich positiv zu bewerten sei, aber der Stadt mangele es an Etatmitteln dafür. Die veranschlagten 70.000 Euro für das Anschaffen eines Kleinbusses müssten über Sponsoring fließen. Für die Folgekosten bemühe sich die Stadt um Projektgelder über das Land. Dieses mobile Jugendzentrum würde dann in allen Stadtteilen zum Einsatz kommen und nicht nur in Klein-Auheim, wo die Idee im Ortsbeirat geboren wurde.

Für die geplante Altenwohnanlage in Klein-Auheim auf dem ehemaligen Schlachthof-Gelände oder an den Mainwiesen soll der Zuschlag an den wirtschaftlichsten Bieter Anfang 2017 erfolgen, informierte Stadtrat Kowol.