Ausverkaufte Konzerte der Concordia-Chöre Ton in Ton und Classica begeistern Zuschauer tanzten in den Gängen

Zweifelsohne die Siebziger- und Achtzigerjahre standen auf dem Programm, als die Mitglieder des Chors Ton in Ton in bunten Schlaghosen die Bühne betraten. Foto: Friedrich Günther/p

Klein-Auheim (red) – 700 Gäste sitzen am Samstag- und Sonntagabend bei den Konzerten der Chöre Classica und Ton in Ton der Klein-Auheimer Concordia auf den Stühlen oder stehen und tanzen in den Gängen, weil die Musik sie einfach mitnimmt und der ganze Körper sich bewegen will.

700 Gäste, das bedeutet zwei Mal ausverkaufte TSV-Halle in Klein-Auheim. Eine 82-jährige Besucherin dankt der Vereinsvorsitzenden Uschi Salg dafür, dass sie in ihrem Alter so etwas Schönes erleben darf wie niemals zuvor. Eine Zuschauerin hat so ausdauernd geklatscht, dass am Ringfinger ein Äderchen geplatzt ist.

So viele Glücksgefühle, solche Magie braucht natürlich einen Zauberer. Einen, der bei seinen Sängerinnen und Sängern ist und den Weg mit ihnen gemeinsam geht, hüpft, tanzt. Mit Turnschuhen, Streifenhose, Neonteilchen und echtem Schweiß auf der hohen Stirn beim Neue-Deutsche-Welle-Medley: „Ich lieb dich nicht, du liebst mich nicht“ – „Aha!“ Der völlig losgelöst Falcos „Kommisar“ rappt. Der auch für das Abba-Medley am Schluss noch jede Menge Energie gespeichert hat. Der sich zerreißt für seine Truppe, die er vorher durch Proben und Extraproben gepeitscht hat im Wissen, dass solche Konzerte nur durch Blut, Schweiß und Tränen möglich sind. „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“, wusste schon der geniale Komiker Karl Valentin.

Stephan Weih, im Sommer 2018 ins fünfte Lebensjahrzehnt hineingegroovt, lässt zusammen mit den reifen und gesanglich top aufgestellten Chormitgliedern von Classica und Songs aus Peter Maffays Märchen „Tabaluga“ sogar ein bisschen in sein Seelenkästlein blicken: „Ich wollte nie erwachsen sein...“ Unendlich stolz ist der begnadete Arrangeur auf seinen neunjährigen Sohn Yannis, der ihm im Drachenkostüm als Tabaluga einiges über die Komponenten einer Vater-Sohn-Beziehungen singend erklärt, natürlich begleitet von andauerndem Applaus.

„Von Disco bis Rock“ ist das Motto der beiden Abende, die musikalisch fantastisch begleitet werden von der „Rent a Gospel-Band“, die zum dritten Mal in Klein-Auheim begeistert. Stephan Weih läuft und tanzt mit den Konzertbesuchern auf Straßen und Wegen der Siebziger- und Achtzigerjahre durchs Geflecht der Töne. Queen, das ist seine große Liebe: „Radio Ga-Ga“, „Don’t stop me now“, „Under Pressure“. Das Energiebündel Weih schafft für die all wunderbaren Solistinnen und Solisten von Ton in Ton (Kerstin Adam, Gabi Bauer, Jenni Daus, Rainer Delarü, Dominique Frühauf, Thomas Frühauf, Claudia Günter, Bettina Hansen, Marina Kemmerer, Günter Metschan, Lena Römmich, Gerhard Winkel, Sebastian Winkel) und die junge Gastsängerin Anne-Sophie Schaar eine Atmosphäre, die sie entspannen lässt und ihnen damit ermöglicht, den Solo-Auftritt mit allen Sinnen zu genießen.

Der kleine Drache Tabaluga ist von seinem Papa Tyrion beauftragt worden, die Vernunft zu suchen. Das 22-minütige Abba-Medley, arrangiert von Stephan Weih und gesungen von Ton in Ton, erklärt alles: „Thank you music, you’re the key!“