„Ausschlaggebend war für mich die Personalsituation, die leider meistens schwierig ist, da wollte ich weiter unterstützen. Und gefühlsmäßig war ich einfach noch zu nah an den Kollegen und den Tieren, um ganz zu gehen“, sagt der Tierpfleger.
Am 1. September 1970 trat Suffner seine Lehre im Zoo an, in der Bärenburg im damaligen ersten Revier. An ein Erlebnis seines ersten Arbeitstages erinnert er sich noch genau: „Ich habe den Revierwärter gefragt, ob ich bei der Arbeit Kaugummi kauen darf. Das war damals an vielen Orten nicht erlaubt“, sagt Suffner. Zu seiner Freude war es für den Revierwärter kein Problem.
Sechs Zoodirektoren hat der Tierpfleger in den 50 Jahren erlebt, und auch den siebten wird er noch kennenlernen. Als Suffner seine Lehre begann, stand der Frankfurter Zoo noch unter der Leitung des legendären Bernhard Grzimek. Ein einfacher Chef war der bekannte Zoodirektor aber nicht immer, wie Suffner weiß: „Ich erinnere mich an ein Erlebnis in meiner Lehrlingszeit. Damals habe ich im Nashornhaus gearbeitet, und Herr Grzimek kam bei seiner morgendlichen Runde vorbei. Er hat mich ordentlich angepfiffen, warum ich die Käfige mit Wasser ausgespritzt und nicht gekehrt hätte, das sei Wasserverschwendung.“ Er habe aber auch schöne Erinnerungen, zum Beispiel als er Grzimek Tiere für dessen Sendung zur Verfügung stellte.
Auch an Grzimeks Nachfolger Richard Faust erinnert Suffner sich gut, denn dieser war Ornithologe und Suffner arbeitet seit dem Ende seiner Lehre im Vogelhaus.
„1973 habe ich meine Gesellenprüfung gemacht, gemeinsam mit einem weiteren Lehrling. Als wir von der Prüfung zurück in den Zoo kamen, hat man uns gleich gefragt: Wer will wo hin? Zur Auswahl standen die Futterküche und das Vogelhaus“, erzählt er. Beide Bereiche galten damals nicht unbedingt als Highlights des Zoos. „Deswegen haben wir Streichhölzer gezogen. So bin ich im Vogelhaus gelandet und da bin ich bis heute.“
Suffner möchte gerne weiterarbeiten. „Wenn es körperlich klappt, hänge ich gerne noch ein Jahr dran“, sagt er. Er ist einfach gerne bei den „Viechern“, wie er seine Schützlinge liebevoll nennt. Ein Lieblingstier hat er allerdings nicht. Jedes Tier bekommt von Suffner und seinen Kollegen die gleiche intensive Pflege. „Ich möchte abends mit dem Gefühl nach Hause gehen, dass ich alles für die Tiere getan habe, was in meiner Macht steht. Ich möchte mit ruhigem Gewissen nach Hause gehen“, sagt Suffner.