Verein ehrt treue Mitglieder 60 Jahre Gefügelzucht

Auf eine fröhliche Party hoben die Gläser Karl-Heinz Kühnle (Igemo), Robert Glaab, Manfred Kratz (Vorsitzender Geflügelzuchtverein), Willi Gotta und Stadtrat Winno Sahm, der den Gerstensaft angezapft hatte. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Wer hat nicht gerne frische Bio-Eier auf dem Frühstückstisch? Für die Geflügelzüchter aus Dudenhofen ist dies eine Selbstverständlichkeit. Allerdings steckt bis zur „Ernte“ auch eine ganze Menge Arbeit hinter der Tierhaltung. Seit nun 60 Jahren haben sich die Dudenhöfer diesem zeitintensiven Hobby verschrieben. Täglich sind die Tiere zu pflegen. Das runde Geburtstag feierte der Geflügelzuchtverein Dudenhofen auf dem Vereinsgelände am Herbert-Klee-Weg.

Stadtrat Winno Sahm schlug das Bierfass an, dann überreichte er die bronzenen Ehrungen der Stadt an die Züchter: Der Verein erhielt das Schild für den Kreismeistertitel 2018. Marcel Kratz wurde geehrt für den Zuchterfolg mit seinen Zwerg Orpington rot, David Reis für Libanontauben rot und Thomas Reis mit Münsterländer Feldtauben blau.

Dann traten die offiziellen Gratulanten als Pult: Neben Winno Sahm für die Stadt hatten auch Karl-Heinz Kühnle (Igemo) mit Schecks von befreundeten Vereinen. Robert Glaab aus Seligenstadt hatte ebenfalls ein Kuvert im Sakko.

Gratuliert wurde vom Vereinsvorstand den langjährigen und den erfolgreichen Mitgliedern. Den Ehrungsreigen führte mit 60 Jahren Vereinszugehörigkeit Hermann Gröpl an. Ein halbes Jahrhundert dem Verein treu sind Günter Heller, Helmut Mahr, Norbert Krause, Manfred Kratz, Albert Ripper und Gerhard Kratz.

Seit 25 Jahren sind Ann-Katrin Becht, Marcel Kratz, David Reis, Reiner Kratz, Reiner Horlebein, Reinhold Reis und Edwin Fenchel Teil der Geflügelzüchter.

Auch der Landesverband gratulierte den langjährigen Mitgliedern: Die Ehrennadel in Gold bekam Albert Ripper ans Revers, die silbernen Auszeichnungen bekamen Ann-Katrin Becht, Marcel Kratz und David Reis.

Die passenden Ständchen in Klängen von Marsch, Polka und Walzer gab es von der musikalischen Kombo, die aus Mitgliedern des Musikvereins Dudenhofen und aus der Musikgesellschaft Eintracht Hainstadt gespeist wurde.

Seit vielen Jahren befindet sich der Klub in den bewährten Händen des ersten Vorsitzenden Manfred Kratz und des zweiten Vorsitzenden Helmut Mahr. Manfred Kratz nimmt die Verantwortung seit 32 Jahren auf sich.

Die Anlage ist mit 13 Stallungen voll belegt. Seit Jahren stellen die Züchter den Kreismeister auf Vereinsebene. Die letzten beide Jahre brachten landesweit den siebten Platz und aktuell den vierten. Stolz sein dürfen die Aktiven auf ihre Erfolge auch in den Einzeldisziplinen. Die Pokale erzählen von etlichen Deutschen Meistertiteln und Hessentiteln. Sogar den Europa-Champion stellten die Dudenhöfer. In Bezug auf die Zucht steht der Klub sehr gut da, betonte Manfred Kratz, sowohl mit den Einzel- als auch den Kluberfolgen. Konstanz ist gegeben.

Ein Blick auf die Anfänge und die Entwicklung dieser Gemeinschaft gehörte bei den Feierlichkeiten zum guten Ton. Am 15. Juli 1959 trafen sich im Gasthaus „Krone“ Liebhaber der Rassegeflügelzucht, wie die Chronik hergibt. Die Gründer trugen die Namen Adam Schwab (erster Vorsitzender), Günther Wolf (zweiter Vorsitzender), Heinrich Mahr VI. (Rechner), Helmut Born (Schriftführer), Adolf Kratz II. (Beisitzer), Adam Schwab (Zuchtwart) und Günther Wolf (Kassierer).

Eine der ersten Entscheidungen betraf den Mitgliedsbeitrag: Auf bescheidene 0,50 D-Mark legte der Vorstand diesen fest.

Ein halbes Jahr nach Gründung waren bereits 20 Mitglieder zu verzeichnen. Von der ersten Lokalschau am 27. November 1960 ist in den Aufzeichnungen die Rede. 25 Mitglieder zeigten 182 Tiere. Feierfreudig wie die Dudenhöfer auch heute noch sind, beteiligte sich der junge Klub mit einem Wagen am Jubiläumsfest des Gesangvereins Germania. Das erste eigene Familienfest zelebrierten sie am 22. April 1961. Drei Jahre später kam die Lokalschau in den Ort.

Auf der Suche nach einem Gelände für eine Anlage stellte die Gemeinde 1970 das Areal „Strohacker“ zur Verfügung. Nach einigen Verhandlungen pachtete der Klub die 4 500 Quadratmeter umfassende Fläche am 9. Juni 1972.

Sogar schon vor der offiziellen Gründung des heutigen Geflügelzuchtvereins gab es in Dudenhofen Menschen, die sich organisiert um die Tiere kümmerten. Bereits aus dem Jahr 1900 existieren Unterlagen, die Dudenhöfer Namen tragen. Allerdings nicht in einem Dudenhöfer Verein, sondern in den Mitgliederlisten des Geflügelzuchtvereins Babenhausen.

Im April 1903 besannen sich diese Tierfreunde auf ihre Wurzeln und gründeten den Vogel- und Geflügelzuchtverein Dudenhofen. Zum Vorsitzenden wurde Lehrer Ruths gewählt. Weitere Fakten zu diesem ersten Klub sind aber in den Geschichtsarchiven Dudenhofens nicht zu finden.

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