Feuerwehr Nord feiert Geburtstag mit viel Musik 90 Jahre und kein bisschen leise

Eine eingeschworene Gemeinschaft: Helferinnen und Helfer beim Fest 90 Jahre Feuerwehr Nord. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Viel Musik, Tanz und gute Laune versprühten die Feierlichkeiten zum 90. Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr in Weiskirchen. Ein Fest der Fröhlichkeit stellten tatkräftige Frauen und Männer der Wehr-Nord auf die Beine - fast ganz ohne Krawatte. Denn auf eine akademische Feier verzichteten die Organisatoren, es war viel Raum für Spaß und Lachen. Die Gäste vergnügten sich am gesamten Wochenende vor der Einrichtung in der Friedrich-Ebert-Straße. Die Höhepunkte waren die Schauübungen aller drei Standorte am Sonntag sowie der vorgelagerte Frühschoppen mit breitem musikalischem Repertoire der Blaskapelle der Feuerwehr Rodgau.

Am Samstag Abend trat die „Lieblingsband“ vor die Zuschauer. Gleich beim ersten Stück war für den Goldigkeitsfaktor gesorgt - der Funke sprang über, und die Rodgauer Formation gewann eine Handvoll ganz ganz junge Fans, die vor der Bühne tanzten. Der Himmel meinte es allerdings mit den Feiernden nicht ganz so gut. Die Schleusen öffneten sich just beim Hit „I am walking on sunshine“.

Die Planung für die Feierlichkeiten begann im September. Bei all der Vorbereitungsarbeit blieb nur bei der Gestaltung der Festschrift Zeit für einen Blick in die Historie: Zwar gibt es seit 1842 eine Feuerwehr in Weiskirchen, die damit zu den ältesten im Kreis Offenbach zählt, die zunächst aber - wie in vielen anderen Gemeinden auch - als Pflichtfeuerwehr existierte. Bis sich dann im Jahre 1928 22 junge Männer zusammenfanden, um eine Freiwillige Feuerwehr ins Leben zu rufen.

Der Blick zurück zog auch die Ehrerbietung gegenüber den verstorbenen Kameraden mit ein. Der Gedenkgottesdienst mit Kranzniederlegung auf dem Friedhof fand bereits Anfang Mai statt.

Eine Mitgliedschaft bei den Floriansjüngern ist geprägt von Kameradschaft, ließ Schriftführer Franz Brabec am Rand des samstäglichen Konzerts verlauten. Ohne fleißige Hände und Köpfe erledigt sich die Arbeit allerdings nicht. Fortbildungen und wöchentliche Arbeiten zählen zum Programm, selbst dann, wenn der Funkalarmempfänger keinen Einsatz meldet. „Die Jungs sind gut bei der Sache“, lobte Franz Brabec die Einsatzabteilung. Er selbst ist seit 1972 in Weiskirchen aktiv, davon 13 Jahre als Jugendwart: „Es war eine schöne Zeit“. Eine große Stütze sind laut seiner Aussage jene Aktiven, die Berufe im Bereich Feuerwehr oder Rettungsdienst haben.

Jedes Jahr sind die Weiskircher mit dabei, wenn der Stadtteil die Kerb feiert; das Heringsessen gibt es nach dem Fastnachtszug. Üblicherweise gesellt sich noch das Sommerausklangfest jährlich zum Rodgauer Veranstaltungskalender, das dieses Jahr wegen dem 90. Geburtstag ausfällt. Die Helfer sollen durchschnaufen können.

Früher gab es sogar von der Wehr veranstaltete Maskenbälle. Just in einen solchen fiel vor Jahren ein Alarm, so rückte die Einsatzabteilungen während des karnevalistischen Treibens aus. Bei einem Unfall mussten damals tote Verkehrsteilnehmer beklagt werden.

Das Spezialeinsatzgebiet der Wehr-Nord sind die Gefahrguteinsätze. Spezielle Ausrüstung steht dafür zur Verfügung, gesonderte Ausbildungen zählen zu den Aufgaben.