Widerstand formiert sich Anwohner wollen keinen Bolzplatz vor der Tür

Die Stadt plant in Hainhausen Hinter dem Brühl einen Bolzplatz. Das Projekt stößt bei den Anwohnern auf Gegenwehr. Foto: Pulwey

Rodgau (pul – Hainhäuser Anwohner fühlen sich vor den Kopf gestoßen. Aus der Presse erfuhren sie von den Planungen der Stadt, im Norden Hainhausens einen Bolzplatz zu bauen. Die dafür vorgesehene Wiese ist aus Sicht der in der Nähe wohnenden Bürger völlig unangebracht. Sie sehen sogar Gefahren.

Eine Unterschriftensammlung gegen die Umsetzung ist bereits auf dem Weg, unter anderem haben die Familien Schlitt, Neef und Kemp unterschrieben. Zum einen sind die Bewohner der Straße Auf dem Brühl über den zu erwartenden Lärmpegel erbost. Ein Bolzplatz-Tourismus wird erwartet. Für wen soll das Fußballfeld sein, fragen sie. Da in unmittelbarer Nähe nur Familien ohne oder mit ganz kleinen Kindern wohnen, so teilt Anwohner Dr. Hans-Christoph Ramm mit, kann die Sportstätte nur die Jugend von weiter weg anziehen. So dürften Jugendliche zum Kicken aus anderen Teilen herangeradelt kommen. Und im Sommer könnte sich der Bolzplatz zu einem Jugendtreff entwickeln, so Dr. Ramm.

Lärm kommt bereits jetzt des nachts vom Spielplatz entlang der Rodau, der von Jugendlichen als Treffpunkt genutzt wird. Radio, Bier und Abfall führt Dr. Ramm hier ins Feld. Nun befürchten die Nachbarn das gleiche zusätzlich durch den Bolzplatz, ebenfalls in der Nähe ihrer Häuser. Diese wurden einst bezogen, um das Idyll an den Grünflächen zu genießen. Die Menschen suchten sich die Immobilien beim Einzug wegen ihrer Lage am grünen Band entlang der ausgedehnten Wiesenfläche und in der Nähe der Rodau aus.

Außer dem Lärm sehen die Anwohner gar eine Gefahr durch den Sport. Denn der Platz soll 10 m entfernt von einer Pferdekoppel entstehen. Pferde sind Fluchttiere, heißt es aus den Reihen der Bolzplatz-Gegner. Wenn diese durch den gleich daneben betriebenen Sport aus der Koppel ausbrechen, sehen sie Gefahr.

Die Interessengruppe spricht sich für eine Fußballfläche an anderer Stelle aus. Es solle dort gebaut werden, wo die Jugend eh schon einen Treffpunkt für sich hat.

Über die fehlende Informationspolitik der Stadt sind die Bürger alles andere als erfreut. Sie verstehen die fehlende Transparenz nicht. Als der nahe gelegene Spielplatz neu gestaltet wurden, lagen Nachrichten der Stadt in den Briefkästen. Damals gab es ein Charrette-Verfahren, die Anwohner wurden integriert.