Rodgauer Strandbad öffnet unter Kontaktbeschränkungen Der Badesommer hat begonnen

Einlass gilt nur mit der zuvor bestellten Eintrittskarte. Um den besonderen Erfordernissen in Pandemiezeiten Rechnung zu tragen, erarbeitete die Stadt für das Rodgauer Strandbad ein Konzept. Badespaß für möglichst Viele, allerdings immer unter Beachtung der Sicherheit. Am ersten Tag der Wiederöffnung kontrollierte Petra Röder (rechts) die Karten der Gäste. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Seit dem 19. Juni hat das Rodgauer Strandbad geöffnet. Aufgrund der anhaltenden Pandemie gibt es Einschränkungen und Änderungen für die Badegäste. So sind die Eintrittskarten über das Internet oder in Ausnahmefällen telefonisch zu bestellen. Es gibt eine zeitgleiche Maximalzahl an Badegästen sowie Kontaktbeschränkungen im Kioskbereich und innerhalb der Nasszellen.

Am ersten Tag der Öffnung standen die ersten Badegäste um acht Uhr vor dem Einlass. Trotz zahlreicher Hinweisschilder hatte das Personal häufig den Satz auf den Lippen: „Bitte die Schutzmaske aufsetzen“.

Bis maximal zehn Eintrittskarten können über freibadtickets.de bestellt werden. Persönliche Daten Aller sind zu erfassen, um im Fall einer Infektion die Gäste bestimmen zu können.

Coronabedingt gibt es einen Aufschlag von 0,50 Euro auf die Eintrittspreise von drei Euro für Erwachsene und 1,50 Euro auf die ermäßigten Karten. Jahreskarten, Familienkarten und Zehnerkarten werden nicht verkauft. Zehnerkarten aus dem Vorjahr behalten Gültigkeit, auch für das nächste Jahr.

Wichtig, so die Sprecher der Stadt: ein Identifikationspapier dabeizuhaben. Dies dient der Rückverfolgung von Infektionsketten. Die Eintrittskarte ist beim Verlassen des Strandbads vorzuhalten. Denn beim Hinausgehen registriert die Technik den freien Platz innerhalb des Strandbads, ein neuer Gast kann somit ein Ticket kaufen und das Areal betreten.

Ausschließlich für Badegäste ohne Internetzugang gibt es eine Buchung unter Z  0221 30084311 von Montag bis Freitag 9 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr sowie Samstag von 10 bis 14 Uhr. Aufgrund der Quadratmeterbeschränkungen dürfen sich maximal 3.500 Menschen zeitgleich im Rodgauer Strandbad aufhalten. Der FKK-Bereich ist ebenfalls nur für Badegäste in Badekleidung offen, um eine größtmögliche Verteilung der Gäste auf dem gesamten Gelände zu erreichen. Das soll nicht dauerhaft so sein, betonte Bürgermeister Jürgen Hoffmann in der städtischen Pressekonferenz. Ab nächstem Jahr dürfen die FKK-Freunde wieder ihrem Lebensgefühl nachgehen.

Der Kinderspielbereich ist offen, so wie andere städtische Spielflächen auch. Sonderaktionen wie Opernaufführungen und die Nutzung des Trampolins entfallen. Die Schließfächer stehen aus hygienetechnischen Gründen nicht zur Verfügung. Liegestühle werden ebenfalls nicht ausgeliehen. Die künstlichen Inseln im See können für kurze, fünfminütige Schwimmpausen angesteuert werden. Es gilt Maskenpflicht in allen Wartesituationen, im Kioskbereich und in den sanitären Anlagen.

Ursprünglich sollte das Strandbad am 25. April geöffnet werden. Die Kontaktbeschränkungen der vergangenen Monate ließen dies nicht zu. Nun hat die Stadt in wochenlanger Tätigkeit ein Konzept erarbeitet, das einerseits Badespaß zulässt, andererseits auf die Sicherheit viel Wert legt.

In der städtischen Pressekonferenz erläuterte Kioskpächter Philipp Klein die Veränderungen in seinem Zuständigkeitsbereich. Die Nahrungsmittelversorgung erhielt sogar Erweiterungen, Sitzplätze auf der Terrasse mussten von etwa 50 bis 80 im vergangenen Jahr auf etwas mehr als zwei Dutzend reduziert werden. Sitzgelegenheiten sind nur mit Kleidung zu benutzen.

Das musikalische Strandbadfestival musste aus bekannten Gründen abgesagt werden. Bereits gekaufte Karten für dieses Open-Air-Konzert behalten Gültigkeit für 2021. „Wir hatten deshalb nicht eine Anfrage oder Beschwerde“, dankte Philipp Klein von city-promotion seinen musikbegeisterten Kunden.

Der Stadt liegen aufgrund der veränderten Bedingungen Beschwerden von Anhängern der Freikörperkultur vor. Stadtrat Michael Schüßler wies in der Pressekonferenz auf vergleichbare Einschränkungen in anderen Lebensbereichen hin, die zurzeit das gesellschaftliche Miteinander fern der Normalität bereithält. Bürgermeister Jürgen Hoffmann warb für Verständnis in Bezug auf die Maßnahmen. Die neuen Vorgaben gelten zunächst für einen vierwöchigen Probebetrieb. Dann werden sich die Verantwortlichen über die gemachten Erfahrungen austauschen.

Nach dem Brand im Kassenbereich des Strandbads im vergangenen Jahr sollen die Strandbadgebäude 2021 wieder in neuem Glanz erstrahlen.