Schnittlehrgang des OGV Hainhausen Bäume sollen sich öffnen für Licht und Luft

Baumschnittseminare haben nach wie vor Konjunktur. Obwohl immer weniger Bürger einen eigenen Garten mit Obstbäumen besitzen, kamen 15 Interessierte zur Veranstaltung des OGV. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Der Hainhäuser Obst- und Gartenbauverein (OGV) engagierte für sein Obstbaumschnittseminar Karsten Liebelt vom MainÄppelhaus-Lohrberg. Mit seiner Expertise als Gartenbauingenieur (Fachgebiet Obstbaum) ist der Frankfurter mit Wurzeln in Sachsen seit Jahren ein gefragter Mann in der Region.

Der Vorstand freute sich über 15 Teilnehmer. Die Schere angesetzt wurde im Kleingartengelände an der verlängerten Heinrich-Sahm-Straße.

Derweil gab Karsten Liebelt vor Baum und Strauch wertvolle Hinweise für den richtigen Schnitt. Die Fruchtqualität ist wichtig, Bäume sollen sich öffnen und Licht und Luft und Sonne hereinlassen. Sonst wird die Frucht im Innern des Geästs sauer, während die Sonnen beschienenen weiter außen durch das Licht Stärke in Süße umsetzen können. Der Baum soll das Obst nach außen tragen, aber innen nicht verkahlen.

Je größer der Baum, desto eher muss auf die Standfestigkeit geachtet werden. Astbruch voraus, sollte dem Gartenfreund eine Warnung sein, wenn der Baum innen kahl wird und außen zu viel Obst hängt.

Für den Obstbaumschnitt ebenfalls sehr wichtig, der richtige Zeitpunkt. Karsten Liebelt gab als Leitlinie vor, wenn es dem Menschen ungemütlich draußen ist, sollte auch nicht die Säge ans Holz gesetzt werden. So bietet sich der Sommerschnitt an oder ein Einsatz im ganz zeitigen Frühjahr. Bei Bäumen ist der Winterschnitt ungünstig, so der Fachmann. Das Holz ist spröde und die Wunden schließen nicht optimal.

Bei Sträuchern ist der ausklingende Winter eine gute Zeit, zu stutzen. So ist ein starker Austrieb während der Wachstumsperiode gewährleistet.

Gesetztes Gehölz soll gleich nach der Pflanzung geschnitten werden, Ausnahmen bilden Pflanzen in Pflanzkübeln.