Nach nicht einmal vier Monaten steht der Rohbau und es wurde Richtfest gefeiert Der Bau des Hospizes am Wasserturm liegt voll im Plan

Beim Richtfest des neuen Hospizes wurde den Spendern herzlich gedankt. Weitere Spenden gingen ein für das 3,6 Millionen Euro-Projekt, das in unmittelbarer Nähe des Wasserturms in Jügesheim entsteht. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Die Arbeiten zum Rohbau begannen am 1. April und waren zwei Wochen vor der errechneten Zeit abgeschlossen. Nun feierte die Hospiz Stiftung Rotary Rodgau Richtfest mit Gästen, Geldgebern und allen für den Bau Verantwortlichen.

Der Bau des Hospizes am Wasserturm schreitet voran. Das Dach war mit dem Richtkranz geschmückt, so verlas Tobias Rebell, Zimmermannsmeister von der Firma Holzbau Drei Vetter, den Richtspruch.

Investiert werden insgesamt 3,6 Millionen Euro. Auf dem 4 000 qm Grundstück wurde seit dem Baubeginn 1 200 qm Grundfläche mit rund 1 000 qm Nutzfläche bebaut. Freilich ebenerdig und barrierefrei wird die Einrichtung sein.

Nach Fertigstellung werden in dem Gebäude ein Dutzend Gästezimmer mit Nasszellen und ein Zimmer für Angehörige entstanden sein. Dazu kommen ein Raum der Stille, das Leitungszimmer, ein Wohlfühlbad, Sozialräume für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Funktionsräume sowie Besprechungsräume für die ambulanten Hospiz- und Palliativgruppen.

Jedes der Gästezimmer hat eine eigene Terrasse mit Zugang zur parkähnlich angelegten Grünanlage. Vor dem Gebäude vis-à-vis des Friedhofs entstehen zehn Parkplätze. Der L-förmige Bau besteht aus zwei 30 Meter langen Schenkeln.

Der Vorsitzende der Hospiz-Stiftung, Dr. med. Nikos Stergiou, „zog den Hut“ vor der „Präzision und der beeindruckenden Geschwindigkeit und der Liebe zum Detail“, mit der die Handwerker gearbeitet haben.

Der neue Präsident des Rotary Clubs Rodgau und Schatzmeister der Hospiz-Stiftung, Herbert Sahm, gab als Zahlen die 1.300 Einzelspenden bekannt. Das Stiftungskapital hat sich in diesem Jahr von 1,3 Millionen auf 1,6 Millionen erhöht. Die Planungen zielen zum Jahresende auf 1,8 Millionen ab und bis zur Fertigstellung sollen zwei Millionen in den Büchern stehen.

Der hessische Landtags-Vize-Präsident Frank Lortz versprach, auch zu weiteren Anlässen der Stiftung mit Schecks zu unterstützen.

Die 1. Kreisbeigeordnete Claudia Jäger erwähnte in Vertretung des Landrats das Richtfest als Fest der Handwerker und dankte für das sensationelle Engagement von vielen, das vor wenigen Jahren erst angelaufen ist. Fast alle Kreiskommunen und auch die Stadt Offenbach selbst haben das Portemonnaie aufgemacht, so Claudia Jäger.

Bürgermeister Jürgen Hoffmann betonte die Emotionalität des Projekts für den Kreis und sprach von einer Besonderheit für die Region.

Der bauleitende Architekt Matthias Bauer vom Hanauer Architekten- und Ingenieurbüro ABP, freute sich über eine unfallfreie Errichtung des Rohbaus. Er dankte allen Beteiligten, den Unternehmen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. In seiner Ankündigungsrede zum Richtspruch verwies er auf die Tradition seit dem 14. Jahrhundert, „nach dem Bezahlen aller Rechnungen“ das Richtfest gemeinsam zu begehen. „Das Budget wurde eingehalten“.

Drei weitere öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen sind geplant, um das Projekt der Öffentlichkeit näher zu bringen und um Spender zu begeistern: Grundsteinlegung, Tag der offenen Tür und Eröffnung.

600.000 Euro sollen über Fremdmittel abgedeckt werden. Es ist möglich, der Hospiz-Stiftung Darlehen zu gewähren, so Kuratoriumsmitglied Lothar Mark.

124.500 Euro waren bereits vor dem Richtfest für den Tag dieser Etappe als weitere Mittelzuflüsse angekündigt, 6.000 Euro waren zusätzlich während der Veranstaltung zu verzeichnen.

Der künftige Betreiber Mission Leben, der seine Wurzeln in der evangelischen Kirche hat, wird in dem Hospiz jene Menschen auf dem letzten Weg begleitet, deren Versorgung zu Hause nicht gewährleistet ist.

Nächstes Jahr wird eröffnet, der exakte Termin steht noch nicht fest.

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