Einsatz für den Kampf gegen Multiple Sklerose und weitere Krankheiten „Besi and friends“ sammeln Höhenmeter

So leicht und locker wie auf dem Foto ist das Leben selbst in Pandemiezeiten nicht. Christian Schierhorn (Vorstandsvorsitzender der Besi and friends-Stiftung) macht es sich nur für die Fotografie gemütlich. Seine Aufgabe ist es, als Ersatz für die gestrichene Hohler-Buckel-Radtour neue Mitstreiter auf zwei Rädern und somit Gelder für die Stiftung zu gewinnen. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Die hellblau-gelben Trikots von Besi and friends sind seit Jahren ein Synonym für den Kampf gegen Multiple Sklerose und weitere Krankheiten. Auf Deutschlands Straßen unterwegs, sammeln die Aktiven bei sportlichen Wettkämpfen Gelder für gute Zwecke. Die Hilfe von Besi and friends gegenüber erkrankten Menschen fußt inzwischen auf einer Stiftung.

Seit drei Jahren ist die Tour Hohler Buckel bei Hörstein eine der Radveranstaltungen, auf der alle Teilnehmer Spendengelder hereinbringen. Nun wurde die Tagestour aus bekannten Gründen abgesagt. „Es fällt alles flach dieses Jahr“, bedauert Christian Schierhorn, einer der drei Vorstandsvorsitzenden der Besi and friends-Stiftung. „Wir lassen das sein“, denn es nehmen üblicherweise eh viele bereits erkrankte Menschen teil. Vorsicht ist somit geboten. Aber die Gemeinschaft der Sportler im hellblauen Trikot ist stark. Schnell kam Ersatz für das ausgefallene Ereignis. Nun kann jedermann einen Monat lang seit dem 19. Juli bis zum 19. August seine Höhenmeter ganz individuell sammeln. Jeder strampelt so viele Kilometer wie sie oder er kann. Zuvor sucht man sich einen Sponsor oder spendet selbst. Diese Gelder fließen an die Besi and friends-Stiftung. Technische Unterstützung für die Abwicklung gibt es auf der Internetseite stiftung.besiandfriends.de/connected/.

Der Hohle Buckel als Durchführungsort ist aber kein Muss. Jeder Sportler sucht sich sein Terrain, auf dem die Kilometer für den guten Zweck abgearbeitet werden. Die gefahrenen Strecken sind über die Internetseite zu melden. Dort zeigt ein Liveticker die aktuellen Stände an.

Bei den letzten drei Veranstaltungen in der Nähe von Hörstein stieg der Kontostand um addierte 86 000 Euro. Die Beträge aus diesem Jahr gehen ebenfalls an den Veranstalter, die Stiftung. Stiftungszweck ist die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens und der öffentlichen Gesundheitspflege. Die Unterstützung wird an durch bestimmte Krankheiten in finanzielle Nöte geratenen Menschen weitergeleitet. Die Zuwendungen werden nachrangig zu staatlichen Leistungen vergeben. Informationen für Spender und Zuwendungsempfänger stehen im Internet auf stiftung.besiandfriends.de.

Der Zweck ist die aktive Unterstützung von Menschen mit neurologischen Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen. Unter dem Begriff aktiv versteht der Vorstand therapeutische und bewegungsfördernde Maßnahmen sowie die Verbesserung der Mobilität der Betroffenen. Der Stiftungszweck wird unter anderem realisiert durch die Bezahlung von Therapien, für die die Krankenkassen nicht aufkommen, für Hilfsmittel, für Umbauten und für Vereine und Institutionen desselben Zwecks.

Durch die Absage der Hohler Buckel-Tour werden einige „Paradiesvögel“ unter den Sportlern nicht zu erleben sein. Christian Schierhorn denkt in diesem Zusammenhang an einen früheren Teilnehmer auf einem uralten Bonanzarad mit Fuchsschwanz am Rahmen. Auch er gab mit seinen begrenzten technischen Möglichkeiten sein Bestes.

Ein anderer nahm sich die 15-km-Strecke ganze 15-mal vor; den mitgebrachten bunten Pferdekopf aus Gummi zog er bei hohen Temperaturen dann doch nicht über den Kopf, er beließ ihn auf dem Gepäckträger.

Christian Schierhorn wird während der vierwöchigen Ersatzveranstaltung natürlich selbst in die Pedale treten. Es gilt, einen Freund in Thüringen zu unterstützen, der die Wege zur Leuchtenburg zwölf Stunden lang auf und ab radeln wird.