Equality-Club regt Ausstellung an der Geschwister-Scholl-Schule an Bilder klären übers Anderssein auf

Mit dem Lehrer gegen Diskriminierung: Die Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 13 und 17 Jahren.

Hainhausen – Sich gegen Benachteiligung und Demütigung zu wehren, ist allen Beteiligten eine Herzensangelegenheit. Deswegen haben Schülerinnen und Schüler rund um Lehrer Sanjeeva Dissanayake an der Geschwister-Scholl-Schule auch eine Anti-Diskriminierungs-AG gegründet. Das erste Projekt der Aktivisten des Equality-Clubs dreht sich um LGBTQIA+. Dahinter verbergen sich sexuelle Orientierungen wie lesbisch, schwul, bisexuell transsexuell, queer, intersexuell, asexuell.

Die Bewegung will aufklären und zeigen, dass es auch andere als die traditionellen Geschlechterrollen gibt. Für dieses Engagement gab es in vergangenen Jahren immer mehr Verständnis und Unterstützung. Trotzdem erfuhren die Aktivisten aber auch Anfeindungen.

Denn gerade für Jugendliche ist es schwierig, sich über die eigene Identität klar zu werden und zu akzeptieren. Es ist also insbesondere an der Schule problematisch, sich mit Themen auseinanderzusetzen, die mit dem Anderssein zu tun haben.

Umso überraschter waren die Macher des Equality-Clubs, als es großes Interesse gab. Ein kleiner Wettbewerb sollte kreative Ideen ausloten, die eingereicht werden konnten. Kunstwerke in Form von Bildern, Figuren und mehr wurden eine Woche lang jeweils in der zweiten großen Pause lang in einem Container am Rande des Schulgeländes gezeigt. „Da haben sich richtige Schlangen gebildet“, erzählt Sanjeeva Dissanayake und zeigt Fotos auf seinem Smartphone. „Ich bin so stolz auf diese AG, die Schülerinnen und Schüler haben das ja alles freiwillig gemacht“, sagt der Englisch- und Mathematiklehrer.

Dennoch darf die positive Resonanz nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch Plakate abgerissen wurden, die für den Wettbewerb warben. Letztlich haben alle Beteiligten Ausgrenzung erfahren, die schmerzliche Erfahrung war es ja gerade, die sie aktiv werden ließ.

Abstimmen konnten alle Besucher der kleinen Schau und damit die besten Arbeiten bewerten. Für die ersten drei Plätze locken Preise. Unterstützt wurde die Aktion unter anderem von der Stadt Rodgau und dem städtischen Büro für Vielfalt und Teilhabe. Im nächsten Schuljahr soll es ums Thema Feminismus gehen.

Von Simone Weil