Captain Giesem besiegt DräxWedder am Turm

Mit viel Schwung und guter Laune startete die TGMSV Jügesheim in die noch junge Fastnachtskampagne. Wie gewohnt präsentierten die Jügesheimer ihr Kampagnemotto als bühnenreifes Stück. Der Traditionsverein warf dabei in der Narrhalla in der Weiskircher Straße auch seine tänzerischen Aushängeschilder in die Waagschale und verbreitete beste Fastnachtslaune im Saal. Unser Foto zeigt Footlosse Foto: Pulewy

Rodgau (pul) – Die TGMSV Jügesheim startete wie gewohnt mit dem Ufftakt in die fünfte Jahreszeit. Acht Tage nach der Inthronisierung des Rodgau Prinzenpaares präsentierten die Fassenachter ihr diesjähriges Motto auf ihre traditionelle Art und Weise. Bei der als Theaterstück aufgeführten Motto-Präsentation ging es heldenhaft durch den Karneval: Batman mit den Narren lacht, zur Superhelden-Fassenacht!

Bevor es richtig losging, wurde dem Ufftakt-Kreischer Lukas Raab klar: Es stimmte etwas nicht im Staate Narrhalla. Statt mit großer Ufftakt-Glocke und stimmgewaltig, erschien das sonst so dominant agierende Urgestein der Giesemer Fastnacht nur mit einem kleinen Glöckchen.

Der Vorhang öffnete sich und im Wohnzimmer von Sitzungspräsident Siggi (Siegmar Balz) trafen sich die TGMSV-Fassenachter zur Vorbesprechung für den Ufftakt. Vize André (André Haus) hatte alles im Griff, nur bei der Frage nach der Ufftakt-Glocke wurde er stutzig: Wo war das verflixte Ding nur?

Mit Blitz und Donner (in Person von Nicole Niehuesbernd und Lena Haus) tauchte der Bösewicht DräxWedder (Steffen Kuhn) auf, der sowohl die Glocke gestohlen hatte und auch die Fassenacht verhindern wollte.

Da blieb André vor der wundervoll gestalteten Bühnenkulisse nichts anderes übrig, als sich in den Superhelden Captain Giesem zu verwandeln. Nur so war die Fastnacht zu retten.

Die großen Lacher ernteten beispielsweise Simone und Peter Gajewski in ihren Rollen als „Sabbelschnuud“ Pippi Langstrumpf und als gut bereifter Michelin-Mann. Wenn auch die Technik im Saal nicht immer mitspielte, erfahrene Fassenachter wie die beiden Jügesheimer meisterten auch diese Situation und zogen mit in den Kampf gegen DräxWedder.

Um DräxWedder zu besiegen, wurden alle alt eingesessenen Fassenachter rekrutiert. Sogar eine gewisse Super-Angie (Melanie Schubert) aus dem Seniorenstift Alter Ruhm stand den Helden im Kampf bei. Meister Propper (Siegmar Balz) hielt mit seinem Putzfimmel nicht hinter dem Berg und ging Spiderman (Klaus Hoffmeister) mächtig auf die Narrenkappe.

Die Truppe um Captain Giesem griff zu ihrer Superwaffe. Nur der Spargelköppchenabschussrevolver konnte DräxWedder besiegen. Am Wasserturm kam es zum entscheidenden Kampf. Und wie es in Heldenepen üblich ist: Die Guten siegten und der Bösewicht wurde geschlagen.

Mit auf der Ufftakt-Bühne auch die Tollitäten, Prinzessin Tanja I. und Matthias IV. Geschwind schlüpften die beiden nach der Motto-Präsentation in ihr Ornat und bestiegen mit ihrem Hofstaat erneut die Bühne.

Bis die Frisur der Prinzessin gerichtet war, erläuterte Steffen Kuhn dem gespannt lauschenden Publikum, warum das mit den Superhelden nur in Amerika funktioniert. In Deutschland könnte Superman niemals starten, so Kuhn, gibt es doch ein Nachtflugverbot.

Dass die TGMSV immer wieder große Talente im Bereich des Gardetanz hervorbringt, bewiesen Theresa Huth und die erfolgreiche Gardetanz-Marschformation „Footloose“.

Zum Abschluss des Abends brachten die Giesemer Trottwa-Lersche nochmals riesen Stimmung in den Saal. Wie beim Ufftakt bereits Tradition erfuhren die Lokalmatadoren beim Klassiker Hey Giesem stimmliche Unterstützung durch die Tollitäten. Dabei leugnete die Prinzessin ihre norddeutsche Herkunft nicht und verwandelte Hey Giesem kurzerhand in: An der Nordseeküste.