Das Bindeglied zwischen dem Protestantismus in der Region und des in Eisleben geborenen Luthers entstand durch Erasmus Alberus. Er studierte in Wittenberg bei Luther und trug den Titel Doktor der Theologie. Erasmus Alberus war von Babenhausen aus für Dudenhofen zuständig. So hatte Dudenhofen eine direkte Verbindung zum „Machtzentrum“ der Reformation, wie Professor Schilling es formulierte: Martin Luther und Philipp Melanchthon. Letzterer war neben Luther eine treibende Kraft der Reformationsbestrebungen.
Im Herzen der Reformation
Aus Details von Professor Schillings Ausführungen ließen sich Parallelen ziehen zur heutigen Sichtweise auf die Dinge im gesellschaftlichen Leben. Die Laster wie Völlerei, Unzucht und Spielsucht wiesen schon damals auf den angeblich bevorstehenden Weltuntergang hin, so die Worte und Gedankengänge des Reformators vor 500 Jahren.
„Luther war zutiefst vom nahenden Weltuntergang überzeugt“, schloss Professor Schilling aus den Überlieferungen der lutherischen Schriften. Zu Kaffee und Kuchen zeigte HGKiD Filmausschnitte von der 1978 abgehaltenen 700-Jahr-Feier Dudenhofens sowie einen 20-minütigen Zusammenschnitt aus Zeitzeugen-Interviews, die zwischen 2011 und 2017 aufgezeichnet wurden für den Erhalt der heimatlichen Geschichte. Sängerin Annamaria Marschall untermalte die Veranstaltung musikalisch, durch das Programm führte Matthias Blickle.