Zu Beginn schleppten die Sportler ein 20 Kilo schweres Schlauchpaket auf einen zwölf Meter hohen Turm. Im Anschluss zogen sie ein ebenso schweres Gewicht zu sich nach oben. Danach ging es über die Treppen nach unten, um dort 75 Kilo Eisen per Hammer über eine bestimmte Distanz zu bewegen. Nach Slalomlauf und Brandlöschung galt es eine Puppe über eine 30 Meter lange Strecke zu ziehen, ebenso, als sei eine bewusstlose Person aus einem brennenden Haus zu retten. Und als sei dies der Strapazen noch nicht genug, lief zu allem Überfluss auch noch die Stoppuhr mit.
Nahezu jeder Teilnehmer sackte im Ziel entkräftet auf die Matte, auch die Johanniter mussten sich um Teilnehmer mit Kreislaufproblemen kümmern. Schließlich kam zur Hitze und der körperlichen Anstrengung der belastende Faktor der Ausrüstung hinzu. Da fragte sich das zahlreiche Publikum, wieso nehmen Menschen diese Prozedur auf sich? Eine Delegation aus Gronau an der Leine beantwortete dieses Rätsel mit der Kameradschaft, mit dem Zusammengehörigkeitsgefühl sowie der sportlichen Herausforderung.
Wettbewerb und Fest
Damit den Athleten die Puste nicht ausging, sorgte ein vierköpfiges Team der Rodgauer Wehr für die Atemschutzgeräte. Nach jedem Gebrauch durch die 120 Teilnehmer wurde selbige geprüft, desinfiziert und einer Einsatzprüfung unterzogen. 6,8 Liter Luft wurden auf 300 bar komprimiert und somit reichte die Flaschenfüllung für 30 Minuten.
Gerhard Weitz lobte die Veranstaltung: „Der Erfolg gibt uns recht“, sagte der Vorsitzende des Feuerwehrvereins. Sogar zwei Teilnehmer aus Neuseeland reisten nach Rodgau zwecks Kräftemessen. „Die haben wir am Vortag vom Flughafen abgeholt“, berichtete Chef-Organisator Sebastian Murmann.
Die halbjährige Vorbereitung gipfelte in den Tagen vor der Veranstaltung in die heiße Phase: „Wir arbeiteten von morgens bis abends, durchaus bis 23 Uhr“, so Sebastian Murmann. Bei der Durchführung selbst waren 150 Helfer den ganzen Tag gefordert, so Murmann, „da muss man ein ganz großes Danke sagen, es sind so viele Arbeiten, die im Hintergrund laufen, es ist phänomenal, was den ganzen Tag geleistet wird“.
Die Wettkampfgruppen bei den Firefit-Championships geben sich vielsagende Titel. So nannten sich die Teilnehmer der Feuerwehr Süd „Pride of the Southside“ (Stolz der Südstadt). Sie trainieren für Wettbewerbe dieser Art und nehmen mit durchschnittlich zehn Feuerwehrleuten an etwa drei Kämpfen jährlich teil. Sebastian Murmann fasste den Begriff „Stolz“ weiter und bezog ihn auf alle Feuerwehrfrauen und -männer in Rodgau: „Jeder, der generell in dieser Stadt ausrückt, ist ein Stolz dieser Stadt, er setzt sich für die Stadt ein“.
Zeitgleich fand der Tag der Feuerwehr auf dem Gelände der Feuerwehr-Süd statt. Hunderte Gäste genossen die Klänge der Kapelle und das kulinarische Angebot. Gut 150 Helferinnen und Helfer der Feuerwehr waren somit an diesem Tag im Einsatz.