Firefit: Ein Wettkampf der Teilnehmern alles abverlangt Feuerwehrleute gehen nicht nur im Ernstfall an ihre Grenzen

Bei den fünften Rodgauer Firefit-Championships der Rodgauer Feuerwehr-Süd kämpften 330 Teilnehmer gegen Wärme, körperliche Herausforderungen und gegen den inneren Schweinehund. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Bei den fünften Rodgauer Firefit-Championships stellten sich 330 Feuerwehrleute (15 davon von den Rodgauer Wehren) bei 550 Durchläufen einer kräftezehrenden Herausforderung: Bei warmen Temperatur hüllten sich die Teilnehmer aus dem In- und Ausland in ihre komplette Feuerschutzkleidung und gaben auf dem Parcours ihr Bestes.

Bei dem sportlichen Wettkampf für Feuerwehren, der ursprünglich aus Kanada stammt, prüften die Floriansjünger ihre Leistungsfähigkeit in den fünf Herausforderungen eines Brandeinsatzes: Zu Beginn schleppten die Sportler ein 20 Kilogramm schweres Schlauchpaket quasi in den dritten Stock hinauf auf einen zwölf Meter hohen Turm. Im Anschluss zogen sie ein ebenso schweres Gewicht zu sich nach oben. Danach ging es über die Treppen nach unten, um dort 75 Kilogramm Eisen per Hammer über eine eineinhalb Meter Distanz zu bewegen.

Einige der weiblichen Teilnehmerinnen hatten zu Beginn des Wettkampfes zu viel Kraft, neue Vorrichtungen für die Hammerschlagmaschinen mussten her. Auf solche Fälle war der Veranstalter vorbereitet, im Feuerwehrfundus befanden sich Ersatzstücke. Vorsichtshalber wurden zusätzlich weitere von außerhalb besorgt.

Für den abschließenden Lebensretter-Parcours hatten sich die Organisatoren um Sebastian Murmann Neues einfallen lassen. Statt um Pylonen, kurvten die Teilnehmer beim Slalomlauf und der damit verbundenen Brandlöschung stilgerecht um aufgestellte Hydranten.

Als sei all dies der Anstrengungen nicht genug, galt es abschließend einen 80 Kilogramm wiegenden Dummie über eine 30 Meter lange Strecke zu ziehen. Die schnellsten absolvieren diesen „Mörderparcours“ in einer Zeit von unter 1:30 Minuten. Am Ende der Tortur sanken die Teilnehmer auf neu angeschaffte Matten, um sich zu erholen.

Teilnehmer aus 20 Ländern waren am Start, die weiteste Anreise hatten Feuerwehrkräfte aus dem Süden Kroatiens und aus Norwegen.

Zu organisieren und abzustimmen gab es ständig etwas. So kommunizierten die durchführenden Kräfte beispielsweise mit der Küche, um die genauen Zeiten für die Mittagszeit abzustimmen. Kurz bevor die Helfer in die Pause gingen, führten der Kerbverein Nieder-Roden und die Mitarbeiter des Eventwerks ihren eigenen Firefit-Durchgang aus. Die PioCheers der Rodgau-Pioneers vom JSK Rodgau präsentierten die diesjährigen Saisontänze.

Ein amerikanischer Feuerwehrhelm wurde verlost, für fünf Euro kauften die Besucher ein Ticket, die Erlöse gehen an die Bärenherz-Stiftung, so Sebastian Murmann, so fließt Geld für schwerkranke Kinder.

Damit den Athleten beim Wettbewerb nicht die Puste ausging, sorgte ein Team der Rodgauer Wehr für die Atemschutzgeräte. Nach jedem Gebrauch wurden die Gerätschaften desinfiziert und einer Einsatzprüfung unterzogen. Erst dann durften sie wieder benutzt werden.

60 weitere Helfer waren auf dem Gelände beim Tag der Feuerwehr im Einsatz. Einsatzfahrzeuge waren zu besichtigen und die Vereine Freiwillige Feuerwehr Rodgau-Süd und Dudenhofen verköstigten und unterhielten die vielen Besucher.

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