Spaß an der Bewegung ergänzt den traditionellen Dreikampf Fröhliches Schulsportfest mit Eishockey-Löwe

Starke Mädchen: Beim Tauziehen mobilisieren die Jugendlichen alle Kräfte.

Jügesheim – Ein überdimensionaler Löwe auf zwei Beinen war der Stargast bei den „neuen Bundesjugendspielen“ der Georg-Büchner-Schule (GBS). Das Maskottchen der Eishockeymannschaft „Löwen Frankfurt“ lief als sogenannter Walking-Act durchs Sportzentrum am Weichsee und konnte sich vor Foto- und Selfie-Anfragen kaum retten. Den Löwen-Besuch hatte die Schule beim Asklepios-Herz-Kreislauf im Oktober gewonnen, an dem sie mit einer 60-köpfige Gruppe teilnahm.

Die Löwenfigur war nicht der einzige neue Akzent dieser Veranstaltung. Statt einer drögen Leistungsmessung mit ewig langen Wartezeiten wurde der Vormittag zum fröhlichen Sportfest für mehr als 1000 Kinder und Jugendliche.

Zusätzlich zum traditionellen Leichtathletik-Dreikampf (Laufen, Springen, Werfen) hatten die Sportlehrkräfte eine Reihe an Teamwettbewerben aufgebaut, „um Pausen gar nicht erst aufkommen zu lassen“, wie Sportlehrerin Eileen Thier erklärte: Nach der Corona-Zeit gebe es viel Bewegung nachzuholen.

Beim Tauziehen, Seilspringen auf Zeit oder beim Spiel mit leichten Riesenbällen kam es auf den Teamgeist an. Ein Heidenspaß für die jüngeren Schüler war der Wasserlauf zur Mittagszeit.

„Für die Kinder ist es wichtig, auch mal Spaß und Freude zu erleben“, sagte Sportlehrer Steven Hebeisen. Nach dem Spendenlauf Anfang April seien die Bundesjugendspiele das zweite große Gemeinschaftserlebnis der Schulgemeinde seit Corona. Zwei Jahre Bewegungsmangel machten sich bei den sportlichen Leistungen bemerkbar. Im Gegensatz zu früher seien die Leistungen bei den Bundesjugendspielen aber nicht mehr allein ausschlaggebend für die Sportnote in Leichtathletik.

Die Bundesjugendspiele gibt es seit mehr als 70 Jahren. Seit 1979 ist die Teilnahme für alle Schüler der 1. bis 10. Klassen verpflichtend. Kritiker bezeichnen die Ausrichtung und die starren Formen dieses Wettkampfs als nicht mehr zeitgemäß. Zudem würde körperlich schwächere Schüler dadurch eher demotiviert als entmutigt.

Auch GBS-Schulleiter Volker Hildebrandt kennt diese Kritik. Darauf angesprochen, fällt ihm ein Erlebnis aus seiner Jugend ein: „Ich war mal Stadtmeister im Kugelstoßen. Das wäre ich ohne Bundesjugendspiele nie geworden.“ Gestern dominierte für Hildebrandt die Freude über eine gelungene Veranstaltung. „Ich finde es gut, nach zwei Jahren endlich mal wieder hier zu sein“, sagte er angesichts des bunten Treibens. „Es ist toll: Wir haben ganz viele neue Schüler, die ich noch nie gesehen habe. Viele kenne ich ja seit zwei Jahren nur mit Maske.“

Von Ekkehard Wolf