30. Drachenfest am Badesse in Nieder-Roden Für die Drachenfreunde kann es ruhig etwas windiger sein

Als Flaute herrschte war Zeit für die Vereinsmitglieder der ersten Stunde. Geehrt für 25 Jahre im Aiolos wurden (hinten von links) Jürgen Nahm, Wolfgang Wambach, der erste Vorsitzende Detlev Hofmann gratulierte, Werner Wambach, Hans Werner, Siegfried Kuhn, daneben Bürgermeister Jürgen Hoffmann, und vorne Sven Christiansen und Jürgen Schneider. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Einmal mehr präsentierte sich der Himmel über Rodgau strahlend blau. Die Sonne lachte, und so genossen die Besucher beim 30. Drachenfest die bunten Kreationen am Firmament. Etwas mehr als die zwei Beaufort hätten es schon sein dürfen, damit auch die großen Drachen zu bewundern gewesen wären. Trotzdem, selbst die flächenmäßig kleineren Bastelarbeiten präsentierten dann und wann eine bunte Choreografie. Besonders für Kinder stellt das zweitägige Fest jedes Jahr eine Gelegenheit sich mit den Windspielen vertraut zu machen. Für die Familien gab es auch in 2018 ein separates Areal.

Die Heinrich-Mann-Schule aus Dietzenbach kam mit Projektleiterin Petra Carbon nach Rodgau, um die eigenhändig erstellten Luftgaukler steigen zu lassen.

Seit 30 Jahren gibt es die Veranstaltung. Der Drachenclub Aiolos feiert als Veranstalter dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen. In den Mitgliederlisten des Vereins Aiolos stehen zurzeit mehr als 90 eingetragene Mitglieder. Das Drachenfest findet jedes Jahr am letzten Septemberwochenende statt. Stammtisch ist immer am letzten Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr. Der Ort wechselt, Infos diesbezüglich stehen im Netz unter www.drachenclub-aiolos.de.

Die Geschichte der farbenfrohen Fluggeräte über den Dächern Rodgaus startete 1988. Die Rodgauer Freunde des bunten Hobbys nahmen damals erstmals die Organisation des Wochenendes dieser Art am Strandbad in die Hand. Geholfen haben seinerzeit die Mitglieder des Neu-Isenburger Schwestervereins. Zwischen diesen beiden Gruppen fand im November 1993 die „Hochzeit“ statt. Der Dachenclub Aiolos war geboren.

In den 25 Jahren seit der Gründungsveranstaltung gab es reichlich Anlässe zum Feiern: 1995 wurde Jürgen Schneider deutscher Meister im Lenkdrachenballett. 1997 stieg die große Familienparty am Rodgauer Strandbad zum größten Fest seiner Art in Hessen auf. 1999 feierte Jeanette Braun de Bes den Titel des Indoor World Champions. Unter den aktiven Drachenfreunden tummeln sich sogar zwei Weltmeister. Klaus Westenberger und Detlev Hofmann holten vor wenigen Jahren den Welttitel im chinesischen Wai-Fang. In der Kategorie Innovation-Kite überzeugte ihre ausgetüftelte Konstruktion, die einen Drachen in Form eines Herbstblatts sanft gaukelnd wie vom Baum herab zum Boden sinken ließ.

Aiolos ist der griechische Gott der Winde. So sehen sich die Festveranstalter nach wie vor bestens unterstützt: Mit dieser Gottheit an der Seite muss der Wind einfach immer günstig sein.

Am Samstag Abend spendeten Mitglieder Fluggeräte, sie wurden versteigert und der Ertrag ging an die Jugendfeuerwehr.

So genossen auch in diesem Spätsommer die Besucher den Sonnenschein und den kulinarischen Teil des Familienfests. Der Wind über Rodgaus Wiesen ließ sich meist bitten, für Farben sorgten dann leichtere Fabrikationen und andere Windspiele an den Ruten in Form von Leinenschmuck.

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