Gurken und Zucchini waren bei der traditionellen Obst- und Gartenbauausstellung (OGA) auf dem Hainhäuser Waldfestplatz am Sonntag überrepräsentiert. Diese Pflanzen kämen mit den Bedingungen in diesem Sommer – „zu heiß und zu kurz, danach zu nass“ – noch am besten klar, erläutert die langjährig erfahrene Vorsitzende.
Schlimm erwischt habe es vielfach die Tomaten in der Kleingartenanlage an der Bahn: Erst kam der Mehltau, dann ließ der Regen viele Früchte aufplatzen. Recht häufig zu sehen waren am Sonntag Paprika- und Chilischoten, schon seltener Klassiker wie Karotten, Krautköpfe und vereinzelte Maiskolben. Wer sich Zeit nahm, stieß auf Kleinodien wie etwa selbst gemachte Chili-Soße in kleinen Glasfläschchen – laut Sabine Liebich außerordentlich lecker.
Beschickt wird die Ausstellung traditionell von den Vereinsmitgliedern, deren es nach Angaben der Vorsitzenden aktuell rund 100 gibt. Wie fast überall finde auch in ihrem Verein derzeit ein Umbruch statt: „Die Älteren werden immer weniger, die Jungen müssen noch Erfahrungen sammeln.“ Zuversichtlich stimmt Liebich, dass es immerhin Nachwuchs gibt – und dass sich auch Neu-Gärtner eifrig an der Ausstellung beteiligen.
Anders als etwa bei der gut besuchten Pflanzentauschbörse Anfang Mai, wo auch viele Blumen, Stauden und Ziersträucher die Besitzer wechseln, geht es bei der jährlichen Ernteschau im Herbst vor allem ums klassische Gartengemüse. Beide Veranstaltungen standen dieses Jahr im Zeichen des 60-jährigen Vereinsbestehens, ebenso wie das Waldfest im Juni.
Eine eigene Feier zum runden Geburtstag wird es laut Sabine Liebich nicht geben, wohl aber haben die Gärtner am Sonntag an alte Bräuche erinnert: In Erinnerung an die einst legendären Waffeln mit Erdbeersoße beim Waldfest gab es – der Saison entsprechend – Kirschsoße zum Eiergebäck.
zrk