Schülerkonzert „Klassik Pur“ an der Freien Musikschule Rodgau Geduld in allen Dingen führt sicher zum Gelingen

Schüler der FMR präsentieren ihr Können als Solisten oder in Gruppen. Viel Applaus gab es für die hervorragenden Leistungen der jungen Leute.

Rodgau (red) – An der Freien Musikschule Rodgau bewiesen am Sonntag Schüler aus verschiedenen Fachbereichen und Altersstufen, dass sich geduldiges Üben auszahlt. Fachbereichsleiterin Katharina Weltzien-Falk erläuterte anschaulich, was es bedeutet „dran“ an einem Musikstück zu bleiben und was es unter Umständen heißen mag, es auszuhalten, wenn etwas nicht klappt beim Üben und Aufführen, oder, wenn es ganz toll lief, man am nächsten Tag doch wieder genauso üben soll wie zuvor. Sie sprach manchem Zuhörer aus der Seele.

Das sehr zahlreich erschienene höchst aufmerksame Publikum war gespannt auf die musikalischen Beiträge und wurde nicht enttäuscht. Alle Darbietungen waren musikalisch durchdacht, sowie gut erarbeitet und wurden mit einer erfreulichen Reife dargeboten. Es machte Spaß, zuzuhören.

Den Beginn machte der Jüngste: Jakob Busch, acht Jahre alt, spielte auf dem Flügel zwei musikalische Themen von Joseph Haydn und Georges Bizet und überzeugte bereits mit eigenen musikalischen Vorstellungen und Bühnenpräsenz.

Den Reigen mit berühmten und beliebten Musikstücken eröffnete Jeremy Heller mit Frédérics Chopins Nocturne Op.9 Nr.2 Es-Dur. Er spielte sehr musikalisch und bestach durch eine schöne Melodieführung. Filippa Hegny, ebenfalls Pianistin, bewies bei zwei Werken ihr sehr konzentriert und auf den Punkt dargebrachtes Können, das sie bewundernswert fehlerfrei zeigen konnte: Piotr Tschaikowskis „Süßer Traum“ und Dimitri Schostakowitschs „Scherzwalzer“.

Max Hromada, ein zwölfjähriger Cellist, stellte einen Teil seines bei Jugend musiziert dargebotenen und mit einem zweiten Preis gekürten Programms vor. Wunderschön begleitet von Klavierdozentin Sulfia Röhlig begeisterte er mit einem Satz aus der Sonate Op.38 von Bernhard Heinrich Romberg und zwei Sätzen aus Paul Hindemiths „Leichten Stücken für Violoncello und Klavier“. Er spielte mit ausdrucksstarkem Ton und stupender Sicherheit die gar nicht „leicht“ zu bewältigende Literatur.

Mit dem ersten Satz der „Mondscheinsonate“ von Ludwig van Beethoven spielte Paula Mastelic Munoz erneut einen klassischen „Superhit“, der dankbar aufgenommen wurde. Sie erweckte die Musik zum Leben und spielte mit vollem Ton und in einem sehr passenden Tempo.

Nach ihr stellte sich das Brüderpaar Lars und Nils Schütte dem Publikum vor. Lars spielte die Violine mit frischem Ton und wurde von seinem musikstudierenden Bruder bravourös entweder am Flügel oder mit dem Violoncello begleitet. Gemeinsam führten sie vier Bearbeitungen für ihre Instrumente auf: Edward Griegs „Sarabande“ aus der „Holberg-Suite“, ein Rigaudon von Johann Georg Böhm, das jiddische Lied „Papirosn“ und „La réjouissance“ aus der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel.

Nach ihnen sang die Sopranistin Ewa Weber mit viel Herz und einer sehr schönen Stimme das „Ave Maria“ von Franz Schubert. Sulfia Röhlig begleitete sie einfühlsam auf dem Flügel. Anschließend spielte Laurens Tauber den ersten Satz aus Johann Sebastian Bachs „Italienischem Konzert“ in solch virtuosem Tempo und mit einer so großen Überzeugung, dass das Publikum zu Bravorufen hingerissen wurde.

Den Abschluss des Konzertes bildete eine Aufführung von zwei Werken Camille Saint-Saens´ durch das Gesangsensemble „HeartChor“. Geleitet von Martin Falk sang zunächst die Altistin Anna Braumann solistisch sehr souverän im Wechsel mit dem Ensemble das „Alleluja“ aus dem „Oratorio de Noel“, wieder begleitet am Flügel von Sulfia Röhlig. Danach dirigierte Nils Schütte das „Ave Verum“ für vierstimmigen Chor a cappella. Beide Stücke gelangen den Dirigenten und ihren Sängerinnen und Sängern stimmlich sehr ausgewogen und mit einem schönem Gesamtklang, der für sich einnahm.

Langer Applaus der Zuhörer dankte für die Überzeugungskraft sowohl aller Interpreten als auch der ausgewählten Musikstücke an sich.