Partnerschaftsverein besucht Donja Stubica in Kroatien Gelebte Freundschaft ist stabil

Mitglieder des Partnerschaftsvereina Rodgau - Donja Stubica besuchten die Freunde in Kroatien. Foto: p

Rodgau (red) – Der Partnerschaftsverein Rodgau - Donja Stubica organisierte über Fronleichnam seine Fahrt zu Rodgaus Partnerstadt in Kroatien. Die Vorstandsmitglieder Jens Treff und Darko Vitkovi übernahmen die Reiseleitung. Seit 53 Jahren werden aktiv freundschaftliche Kontakte in die Region Zagorje gepflegt und im jährlichen Wechsel in den Städten Rodgau und Donja Stubica veranstaltet. Die Ursprünge der Begegnungen waren überwiegend sportliche Begegnungen.

Neben vielen Vereinsmitgliedern nahmen die ehrenamtliche Stadträtin Christina Major sowie die Vorsitzenden der beiden Rodgauer Partnerschaftsvereine aus Nieder-Roden mit Hainburg an der Donau (Österreich), Hans Peter Hermann, und mit Puiseaux in Frankreich, Andreas Spott, teil.

Bei der Ankunft in Donja Stubica wurden alle Teilnehmer vom Vorsitzenden des Freundschaftsvereins „Drutvo priatelja Donja Stubica – Weiskirchen“, Miljenko Hrenek, im neu gestalteten Sportpark begrüßt. Viele kroatische Freunde waren gekommen und stärkten die Ankömmlinge mit selbst zubereiteten Speisen und anderen kroatischen Spezialitäten. Untergebracht waren alle im Hotel Jezerica, einem Thermalbad mit großem Schwimm- und Wellnessbereich. Genau das Richtige, um nach der langen Fahrt zu entspannen und den Abend bei regionalen Getränken ausklingen zu lassen. Donja Stubica liegt in einer Weinanbauregion nördlich der Hauptstadt Zagreb, in der überwiegend im Nebenerwerb auf den sonnigen Hügeln Weißwein produziert wird.

Die Gastgeber in Kroatien organisierten für Freitag eine Fahrt nach Zagreb. Die Einladung hatte der Bürgermeister der kroatischen Hauptstadt ausgesprochen. Die stellvertretende Bürgermeisterin, Jelena Pavii Vukievi, begrüßte die Gruppe aus Rodgau im Zagreb City Museum. Dort wurde ein Streifzug durch die Geschichte der Stadt gezeigt: archäologisch, kulturell, künstlerisch, wirtschaftlich und politisch.

Die ersten Dokumente der Stadtentwicklung stammen aus dem Jahr 1094. Die Geschichte bewegt sich zwischen der keltischen Besiedlung, der österreichisch-ungarischen Monarchie, den Überfällen durch die mongolischen Tataren und die Osmanen, dem Klerus, der einen ganzen Stadtteil (Kaptol) beanspruchte, der sozialistischen Republik Jugoslawien nach dem Zweiten Weltkrieg und der aufstrebenden Bedeutung im europäischen Verbund.

Im Anschluss an den Museumsbesuch konnte noch in der Innenstadt gebummelt werden, ehe es dann am Nachmittag wieder zurück nach Donja Stubica ging.

Der Bürgermeister von Donja Stubica, Nikola Gospocic und sein Stellvertreter Luka Grabuic hatten zum Abendessen geladen. Bei dieser Gelegenheit wurde in allen Redebeiträgen zum Ausdruck gebracht, dass die Freundschaft, die 1966 begann und dann 2002 in eine Städtepartnerschaft überging, für alle eine Verpflichtung ist, weiter aktiv daran mit zu arbeiten, damit diese noch lange erhalten bleibt. Christina Major überbrachte mit ihrer Ansprache auch die Grüße des Rodgauer Bürgermeisters Jürgen Hoffmann.

Weiter wurde betont, dass die privaten Kontakte beider Vereine die Basis für diese lange Freundschaft ist und so auch in Zukunft erhalten bleiben wird. Die meisten Aktiven der Partnerschaft leben gemäß der Entwicklung im Stadtteil Weiskirchen. Inzwischen hat der Partnerschaftsverein Freunde und Mitglieder in der gesamten Stadt.

Für Samstagmorgen war der Besuch im Schloss Stubicki Golubovec organisiert. Bürgermeister Nikola Gospocic erläuterte die historische Entwicklung und die aktuellen Pläne. Dieses Schloss gilt als eines der wertvollsten kroatischen Schlösser des Spätbarocks, erbaut um 1800, und ist heute in Kroatien ein nationales Kultur- und Naturgut.

Seit 1996 wird es für Konzerte, literarische Abende, Symposien und Ausstellungen öffentlich genutzt. Es befindet sich aber in einem sehr schlechten baulichen Zustand und soll in den nächsten Jahren mit Mitteln des Staates und der Stadt saniert werden. Geplant ist die Entwicklung eines medialen Centers mit einer digitalen Jugendforschungsstation, die sowohl in den Räumen des Schlosses als auch virtuell über das Internet integriert werden soll.

Am Abreisetag bedankte sich Jens Treff im Namen aller Teilnehfleißigen Helfern auf kroatischer Seite. Auch sprach er für 2020, wiederum für die Tage um den Feiertag Fronleichnam eine Einladung nach Rodgau aus. Bürgermeister Nikola Gospocic hat zugesagt, dass er im August 2019 zum Stadtjubiläum mit einer kleinen Delegation nach Rodgau kommen wird. Darko Vitkovi

war als gebürtiger Kroate immer wieder mit der Übersetzung von Ansprachen und Gesprächen gefordert.

Die Entfernung von etwa 860 Kilometern zwischen den beiden Städten ist zwar stets eine Herausforderung. Die herzliche Gastfreundschaft ist für alle Teilnehmer aber immer wieder ein Erlebnis, das manchen Feiertagsstau und auch sprachliche Hürden in den Hintergrund stellt. Durch die langjährigen Freundschaften sind stabile Verbindungen entstanden.