Zwei Rodgauer erhalten Verdienstmedaille in Rheinland-Pfalz „Großartiges geleistet“

Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz für Marco Eckel (links) und Tobias Schott (rechts).

Rodgau – 15 Männer und eine Frau aus Rodgau waren wochenlang im Hochwassergebiet im Ahrtal und packten tatkräftig mit an. Zwei von ihnen, Marco Eckel und Tobias Schott, sind jetzt in Rheinland-Pfalz mit der Verdienstmedaille „Flut 2021“ ausgezeichnet worden – stellvertretend für all die anderen Helfer.

Bereits in den ersten Tagen nach dem Hochwasser vom 14. und 15. Juli 2021 hatten die beiden Unternehmer zwei große Transporte mit Hilfsgütern organisiert. Innerhalb von sechs Monaten mobilisierten sie Sachspenden im Wert von mehr als sechs Millionen Euro.

In einem Stadtteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler bauten die Helfer aus Rodgau eine Art Dorfgemeinschaftsplatz auf: mit Trinkwasser, Essen und einem Sanitätszelt. Auf einem Campingplatz richteten sie einen provisorischen Waschsalon ein; außerdem wurde eine Verleihstation für Bauwerkzeug eingerichtet. Rodgauer Landwirte transportierten -zig Ballen Heu als Tierfutter ins Ahrtal.

Die Unterstützung aus Rodgau reichte vom provisorischen Kindergarten bis zur Zelt-Sporthalle für einen Sportverein. Als Zeichen der Zuversicht wurde ein „Garten der Hoffnung“ angelegt.

Der größte Coup der Rodgauer: Kälteanlagenbauer Marco Eckel brachte zahlreiche Kollegen seiner Branche dazu, Klimaanlagen als Notheizungen zu spenden. Bis zum Februar 2022 wurden insgesamt 1100 Geräte installiert. Jedes reicht aus, um immerhin bis zu 50 Quadratmeter zu beheizen.

16 Monate nach der Naturkatastrophe würdigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer jetzt das Engagement der Fluthelfer. Sie zeichnete 50 Privatpersonen sowie 63 Ortsbürgermeister und Ortsvorsteher mit der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz aus – stellvertretend für alle 100 000 Menschen, die zusätzlich zu den Hilfsorganisationen mit anpackten.

Fünf der Geehrten leben in Hessen, darunter die beiden Rodgauer Tobias Schott und Marco Eckel.

„Sie waren in der Stunde der Not da, haben die Ärmel hochgekrempelt, Hilfe initiiert und andere motiviert“, sagte die Ministerpräsidentin während der Feier in Mainz: „Jeder Einsatz war wichtig. Sie haben Großartiges geleistet, was sichtbar wurde an Tonnen von Hilfsgütern, an reparierten Dächern oder wieder aufgebauten Spielplätzen. Aus meinen vielen Gesprächen vor Ort weiß ich, dass Sie mit Ihrer tatkräftigen Hilfe und Solidarität vielen Betroffenen auch ihre Zuversicht wiedergegeben haben.“ Das Ausmaß der Zerstörung sei so groß, dass es für den Wiederaufbau einen langen Atem brauche, so Dreyer. Aber es gehe vorwärts. Im Großen wie im Kleinen seien Fortschritte erkennbar.

Von Ekkehard Wolf