Die Geschichte der Haahäuser Kerbborsche ist so kurz und reicht doch inzwischen so weit zurück: Vor etwa zehn Jahren brauchte Hainhausen zur Kirchweih neue Kerbborsche. Eine fröhliche Truppe fand sich zusammen und hauchte den Feierlichkeiten neues Leben ein. Aber warum nach der Kerb die Aktivitäten wieder begraben?
Kurzerhand brachten sich die Männer weiter in das öffentliche Leben ein, feierten zu Vatertag, veranstalteten Waldfeste und brachten sich beim Weihnachtsmarkt mit ein. Sie spielten und spielen bei der jährlichen Kirchweih nach wie vor eine große Rolle und brachten letztes Jahr neues Leben in den Hainhäuser Pfarrgarten. Dort hatte in den vergangenen Jahren der Jahrzehnte alte Brauch des Rochus-Essens an Schwung verloren. So nahmen die Kerbborsche letztes Jahr das Zepter in die Hand und belebten den Brauch neu. Traditionell servierten sie den Pilgern am Rochustag im August Bratwurst, Kartoffeln und Wirsing.
Kräftig anpacken
Die ehrenamtliche Arbeit endete damals aber nicht nach der Arbeit am Tresen. Acht Tage vor dem Wallfahrtsfest stand die Gartenarbeit auf dem Programm. Auf dem Wallfahrtsplatz in der Eppsteiner Straße wurde kräftig aufgeräumt. Die Gebüsche wurden zurückgeschnitten, das Gras kam wieder zum Vorschein und das Holz der Pergola bekam einen neuen Anstrich. Das Rochus-Essen wird auch in diesem Jahr wieder serviert werden, bestätigte Will Eichhorn (zweiter Vorsitzender der Kerbborsche) am Rand des Tiroler Frühschoppens. Nun haben die Kerbborsche im April ihre Arbeit in einer Vereinssatzung zusammen gefasst. Die Brauchtumspflege rund um die Hainhäuser Kirchweih und die Unterstützung sozialer Projekte liegen dem jungen Verein besonders am Herzen.
Der Pfarrgarten hat sich als Veranstaltungsort etabliert. Zurzeit gibt es Überlegungen, auch den Weihnachtsmarkt an die Eppsteiner Straße zu verlegen.