Jugendtheater des JSK tritt in Rodgau auf Hänsel und Gretel landen in der Disko

Märchen 2.0 präsentierte das Jugendtheater des JSK. In der Halle in der Weiskircher Straße gab es deutsche Märchen neu verföhnt. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Der Wolf haute die Großmutter mit dem Enkeltrick über das Ohr, Schneewittchen fiel immer wieder auf die Tricks der bösen Stiefmutter herein und die Geißlein wollte der gefräßige Vierbeiner mit einem TV-Flachbildschirm ködern. Elf Jugendliche aus den Reihen des Jügesheimer Sport- und Kulturvereins (JSK) gaben dem deutschen Kulturgut den Anstrich des 21. Jahrhunderts.

„Rotkäppchen, Aschenputtel und Co. - die wahren Geschichten“ zauberten sie auf die Bühne des JSK in der Weiskircher Straße. Das Stück stammt aus der Feder von Susanne Petrovic-Farah, in einer Überarbeitung von Claudia Wenhardt. Bei der Aufführung unter dem Leitmotto „Märchen, verrückt und modern“, führte Franziska Langer Regie.

Was in den alten Märchenbüchern stand, bedurfte dringend einer modernen Überarbeitung. So bekam die Prosa wundersamer Ereignisse den Stempel der Jugend aufgedrückt.

Hänsel und Gretel verirrten sich zwischen Häuserblocks und landeten letztendlich in der Disko „The Witchhouse“. „Es war einmal ...“ verlor somit an Bedeutung, heute ist es in der digitalen Welt halt ganz anders. Diese Sichtweise rahmte das aufgeführte Märchen-Potpourri der fantasievollen Erzählungen ein.

So gab sich der Wolf alle Mühe, mit den Flirt-Anleitungen aus dem Internet Rotkäppchen zu übertölpeln. Die zoffte sich aber lieber mit Goldmarie in der Wohngemeinschaft, da Hausarbeit so gar nicht Rotkäppchens Ding war. Und wenn sie alle nicht gestorben sind, dann zoffen sie sich noch heute.