Widerspenstiges Fass entgeht Anstich nicht Hainhäuser Kerb im Pfarrgarten

Der Kampf mit dem Bierfass eröffnete die Kirchweih-Feierlichkeiten in Hainhausen. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Ein Kirchweihfest lebt von den Menschen, die es aufleben lassen. Wer sich berufen fühlte und kräftig mit an packte, dem stand auch das Lob der Mitbürger zu. So nahmen die Hainhäuser die Arbeit in beide Hände und feierten eine tolle Kerb.

Das wechselhafte August-Wetter machte es der veranstaltenden Igemo, den Haahäuser Kerbborsche und den weiteren teilnehmenden Vereinen beim Aufbau nicht gerade leicht. Trotz des Regens am Freitag Abend strömten die Kerbbesucher zum Pfarrgarten und feierten im Zelt und unter Lichterketten ihre Kirchweih. An der Längsten Theke der Haahäuser Kerbborsche waren 58 Tische besetzt. Politische Parteien, Vereine, Sportsparten und sogar Privatleute buchten im Vorfeld ihr Stück Lange Theke.Günther Feltes unterhielt musikalisch. „Es war eine super gemütliche Stimmung“, fasste Torsten Rudolph von den Haahäuser Kerbborsche den Freitag zusammen. Die Leute rückten ob des Regens im Zelt dicht zusammen.

Die nächste „Dusche“ der Kerb kam allerdings nicht von oben. Es war eher das Bierfass, das sich bei der offiziellen Kerberöffnung am Samstag als widerspenstig entpuppte. Den großen Holzhammer in der Hand, schien der Bierbehälter den „Kampf“ nach dem ersten Schlag verloren zu haben. Dann schlug es zurück in Form eines hefebesetzten Sprühnebels. Eilig hielten die Umstehenden die Bierkrüge unter den Zapfhahn. Torsten Rudolph moderierte die Pfütze vor dem Fass: „So nass war es hier gestern noch nicht einmal während des Regens“. Andere zollten allen Männern Respekt, die den Mut hatten vor versammelter Gemeinde ein Bierfass anzustechen.

Großes Angebot

Am Stand der Feuerwehr-Freunde gab es Flammkuchen. Dabei schielten die Feuerwehrleute mit einem Auge auf ihre Meldegeräte. Bei einer Veranstaltung im letzten Jahr war die Mannschaft zwischen Tresen und Backofen innerhalb von Sekunden ausgedünnt. Damals passierte ein schwerer Unfall auf der B 45 und die Helfer rückten sofort aus.

Vier Tage lang feierten die Hainhäuser dieses Jahr ihre Kerb. Jochen Pommer von der SG wies noch auf den Frühschoppen am Montag in der Gaststätte „Bei Emge“ und auf den Kerbausklang im Klubheim der SG hin. Für Freunde der Fischgerichte war der Stand der SPD die richtige Anlaufstelle. 80 Forellen hatte Helmut Müller aus Seligenstadt nach Hainhausen geholt. Gegenüber bei der CDU gab es gutes Schwarzbier aus Miltenberg.

Einige Tage vor der Kerberöffnung führte die Rochus-Prozession durch die Straßen Hainhausens. Dabei zelebrierte Pfarrer Christoph Hinke aus Schotten das Hochamt. Auch dort waren die Haahäuser Kerbborsche vertreten. Sie banden sich im Pfarrsaal die Schürze um und bewirteten die Gläubigen aus Hainhausen und Weiskirchen mit Bratwurst, Kartoffeln und Wirsing.

Mehr Bilder finden Sie in der Fotogalerie