Gina Hagenau doubelt Drummer von „Lord Of The Lost“ Ein Hauch von Liverpool

Gina Hagenau ist aufgebrezelt, die „Lords Of The Lost“ tragen dagegen noch Räuberzivil vor dem Videoclip-Dreh. In ihren schrillen Bühnen-Outfits sind sie später kaum wiederzuerkennen. Bild: privat

Rodgau – Die Band „Lord Of The Lost“ (LOTL) war beim deutschen Vorentscheid für den „67. Eurovision Song Contest“ (ESC) am 13. Mai als Letzte dran. Und gewann. Das Hamburger Quintett wird Deutschland in Liverpool vertreten – mit dem Titelstück seines neuen Albums „Blood and Glitter“. Das Video zum nächsten ausgekoppelten Song, „Destruction Manual“, erscheint am 5. Mai. Und da ist eine Rodgauerin dabei.

Gina Hagenau berichtet: „Die Jungs haben im Spätsommer das Konzept für das Video vorgestellt und Girls gesucht, die das jeweilige Instrument auch wirklich beherrschen und Bock auf das Projekt haben. Ich hab’ mich beworben und gewonnen. Anfang Februar waren wir dann alle in der Schweiz für den Dreh. War super. Alle LOTL-Mitglieder haben im Clip ein weibliches Alter Ego. Ich bin praktisch die Drummerin und spiele Niklas Kahl.“ Da darf man gespannt sein, wie Gina Hagenau diese Aufgabe löste, denn der vollbärtige, langhaarige Kahl wütete beim ESC-Vorentscheid an seinem Drum-Kit wie ein Berserker.

„Nik spielt immer brutal. Der Anspruch für das Video war schon, auch große Armbewegungen, viel Haare-Fliegen und dem Stil von Nik nahekommen. Ich habe mein Bestes versucht“, erzählt Gina Hagenau. Die Drummerin beobachtet LOTL schon seit Jahren, da sie vor allem Metal und Dark Rock sowie Gothic-Musik, hört: „Am schönsten finde ich, dass sich die Jungs nicht so ernst nehmen, und bekannt dafür sind – trotz der Zuordnung zur ,dunklen Szene’ – absolut ,Glitzer’ zu sein. Und ihre Liveshows sind Entertainment pur. Ich bin jetzt natürlich gespannt, wie das Video ankommt.“

Nicht nur posend, sondern um echt zu rocken, ist Gina Hagenau im Herbst bei „Kolari“ eingestiegen, einer Post-Hardcore-Band aus Hamburg, die seit 2012 besteht. Hagenau: „Wir grooven uns gerade in der neuen Formation ein und sind ab Sommer live, unter anderem dann auch in Hessen. Mit ,Kolari’ starte ich praktisch ein neues Zeitalter für mich. Alle Musiker sind unglaublich gut, musikalisch extrem anspruchsvoll, und die Band ist bereits bekannt für ihre absolute Bühnenpräsenz und komplexe, harte Musik. Da muss ich wirklich üben. Aber die Jungs sind super supportive und freuen sich unglaublich über eine Frau an den Drums.“

Angefangen hat Gina Hagenau mit 14 Jahren bei „E 605“: „Wir haben linken Punkrock gemacht. Musikalisch war das eher weniger wertvoll. ,Kolari’ ist die spannendste Band, vor allem was unsere Pläne angeht, an den Erfolg vor Corona anzuknüpfen. Meine vorherigen Bands haben sich immer aus Freundschaften entwickelt. Bei ,Kolari’ habe ich mich beworben’. Danach wurden es im Laufe des letzten halben Jahres gute Freunde von mir. ,Kolari’ wird wesentlich professioneller und ambitionierter als die alten Bands.“
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