Sarina Dadkah erhält Kulturförderpreis der Stadt Rodgau Ins Goldene Buch schreibt sie das Wort „Freiheit“ neben ihren Namen

Bei der Verleihung des Kulturförderpreises lobte das Publikum die Preisträger Sarina Dadkah mit lang anhaltendem Applaus. Sarina Dadkah trug sich anschließend in das Goldene Buch der Stadt ein. Bürgermeister Jürgen Hoffmann gratulierte. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Alle zwei Jahre lobt die Stadt Rodgau den Kulturförderpreis für Nachwuchstalente aus. Für 2018 wird der damit verbundene finanzielle Beitrag von 2.500 Euro an die Malerin Sarina Dadkah vergeben.

65 Gäste wohnten der Zeremonie im Nieder-Röder Bürgerhaus bei. Bürgermeister Jürgen Hoffmann und Kulturdezernent Winno Sahm gratulierten der aus dem Iran stammenden Sarina Dadkah. Sie trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein und ergänzte ihren Schriftzug mit dem Wort Freiheit.

Melina Yureiko Hermsen (Heinrich-Böll-Schule) gratulierte in ihrer Laudatio der Preisträgerin. „Sarina erzählt immer wieder, dass sie im Iran nicht die Freiheit hatte, Kunst zu machen. Sie hat sich davon nicht beirren lassen, und sich trotzdem immer wieder, auch heimlich, durchgesetzt“. Die anfängliche Scheu in Deutschland in einer neuen Kultur und ohne Sprachkenntnisse wich bald Fröhlichkeit und Energie.

Hermsen betonte zu Beginn ihrer Rede einen ganz wesentlichen Einschnitt und gleichzeitigen Neustart in Sarina Dadkahs Leben: Die Auswanderung aus dem Iran nach Deutschland. Diesen neuen Lebensabschnitt, der vor dreieinhalb Jahren begann, griff die Preisträgerin in ihrer Dankesrede auf. „Ich bin überglücklich über die Möglichkeit, Kunst auszustellen und auszudrücken“.

Den Abend eingeleitet hatte die Stadtverordnetenvorsteherin Anette Schweikart-Paul. Sie verwies auf den ideellen Charakter des Kulturförderpreises, die außerordentliche künstlerische Begabung junger Menschen zu erkennen und zu fördern.

Kulturdezernent und Stadtrat Winno Sahm stellte die Werke vor, die bevorzugt mit schwarzen Finelinerstrichen zu Papier gebracht werden, so drückt Sarina Dadkah ihre Gefühls- und Gedankenwelt aus. Oft parallel schraffiert, blicken humanide Formen dem Betrachter entgegen, der frei gelassene Hintergrund wird gegenständlich. Die Köpfe und Körper tragen ernste Akzente nach außen, teilweise gespenstisch, so Sahm. Neben dem Fineliner bilden in manchen Arbeiten die zarten Pastelltöne des Aquarells einen starken Kontrast.

Für das Unterhaltungsprogramm sorgten die Jazz-Formation Count Spacey und das Tanzensemble Kereshme aus Frankfurt mit iranischer Folklore.