Rodgau Zentrum der „Bordefeller“ Jügesheimer Heimatverein stellt neue Vitrine auf

Eine neue Vitrine im Heimatmuseum zeigt Lederwaren aus Jügesheimer Produktion. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Ein neues kleines Schmuckstück weihte der Jügesheimer Heimatverein während seiner sonntäglichen Öffnungszeiten ein. Im 1982 eröffneten Museum für Heimat- und Erdgeschichte zeigt nun eine Vitrine Werke aus den Hochzeiten der Jügesheimer Lederwarenindustrie. Damit die Vitrine Platz fand zwischen den bereits vorhandenen Exponaten des gleichen Themas, bauten die tatkräftigen Helfer um den Vorsitzende Herbert Josef Spahn kurzerhand geringfügig um: „Wir haben eine Ecke ausgeräumt“, begann der Vorsitzende seine Erläuterungen für die Umgestaltung. Dort wurden kleine Renovierungsarbeiten vorgenommen, sodass die Waschabteilung an die hintere Wand rücken konnte. So gab es vorne in der Nähe des Eingangs Raum für die neue Glasvitrine.

Der in der Jügesheimer Lederwarenindustrie groß gewordene Philipp J. Rupp hatte Herbert Spahn, Arnold Werner und Berthold Werner in sein Haus eingeladen und ihnen diverse Produkte überreicht. Damit die Portemonnaies, Maniküresets und Taschen einen würdigen Rahmen im Heimatmuseum fanden, spendete Rupp die Vitrine gleich dazu.

„Die Lederwarenindustrie ist ein wichtiger Teil der Jügesheimer Geschichte und ein jahrzehntelanger Wirtschaftsfaktor“, so Herbert Spahn in seinen Erläuterungen. Rodgau zählte zu den Hochzeiten der „Bordefeller“ neben Obertshausen/Hausen zu den Hochburger im Kreis Offenbach. Im Heimatmuseum lagen Zeitungen aus, die das belegten. So präsentierten bei der Frühjahrsmesse 1969 in Offenbach von den 480 Ausstellern 29 aus Rodgau und davon 20 aus Jügesheim ihre Waren. Dies zeigte die Bedeutung dieses Industriezweigs in der Region.

Nun stehen Waren aus dieser Zeit in der neuen Vitrine und gewähren so einen weiteren Blick in die Arbeit der Menschen vor Ort.