Flüchtlingshilfe repariert Räder Jugendhaus als Anlaufpunkt

Es gibt immer etwas zu schrauben. Die Flüchtlingshilfe schaut nicht nur nach reparaturbedürftigen Fahrrädern von Menschen aus fremden Ländern, sondern auch nach denen von Einheimischen. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Die Flüchtlingshilfe veranstaltet alle 14 Tage eine Radwerkstatt für Jugendliche und Flüchtlinge am Jugendhaus. Donnerstags zwischen 17 und 19 Uhr zeigen die erfahrenen Radsportfreunde Kniffe und Tricks zum eigenhändigen reparieren. Publiziert werden die Termine auf der städtischen Internetseite www.rodgau.de.

In der Freiherr-vom-Stein-Straße stehen die Türen auch für andere Mitbürger offen. So kommen ab und zu auch Jugendliche vom Jugendhaus und brauchen Unterstützung.

280 Zweiräder haben die Helfer in vier Jahren seit Herbst 2015 zusammengetragen, instandgesetzt und für einige Euros an Flüchtlinge weitergegeben.

Viele Zugezogene kaufen für kleines Geld alte Räder auf Flohmärkten. Das bedeutet anschließend viel Arbeit für die ehrenamtlichen Radflicker. Bremsen einstellen, Achter aus den Felgen ziehen, Bremszüge erneuern und die Kette spannen gehören zum Repertoire. Richtig Arbeit machen ausgeschlagene Lager. Und auch die Beleuchtung reparieren ist oft mit langem Suchen verbunden. Wer von Seiten der „Kundschaft“ selbst mit dem Reifenaufpumpen Probleme hat, findet eine helfende Hand.

Dabei lernt man sich untereinander kennen, berichten die Helfer, Einheimische wie Neubürger.

Es äußern sich auch Stimmen, die für eine kleine Entschädigung offen sind; diese kommt aber äußerst selten. Vorsicht sollte jeder Radeigentümer walten lassen. Im Jahr werden in Rodgau hunderte Räder gestohlen, wie einer der Helfer kundtut. Einfache Schlösser sind schnell geknackt. Häufig gehen die Diebe an die Bahnhöfe und bringen das Beutegut mit der S-Bahn zu Verkaufspunkten.

Was die Radsparte der Flüchtlingshilfe sucht, ist eine Garage oder einen abschließbaren Schuppen um Geräte unterzustellen.