Helfer gesucht: Umweltschützer wollen möglichst viele Tiere einsammeln Krötenschutz durch Straßenschranke

So geht Krötenschutz in Weiskirchen: Abends wird die Straße gesperrt.

Weiskirchen – Mit dem Beginn der Krötenwanderung, je nach Witterung von Ende Februar bis Mitte März, werden zwei Krötenschranken an der Kläranlage und an der Tannenmühle in Weiskirchen wieder geschlossen. Das kündigt die Stadtverwaltung an.

Die Durchfahrt der Hauptstraße zwischen Kläranlage und Tannenmühle wird dann in den Abend- und Nachtstunden von 18.30 bis 6.30 Uhr nicht möglich sein. Beginn und Ende der Krötenwanderung werden bekannt gegeben und durch Schilder mit der Aufschrift „Achtung Straßensperrung“ vor der Brücke über die Autobahn 3 und an der Tannenmühle kenntlich gemacht.

Die Krötenschranken wurden seit vielen Jahren nicht mehr genutzt, da durch Verschiebung der Hauptwanderroute in Richtung A3 die Amphibien nicht mehr effektiv geschützt werden konnten. Daraufhin hatte der Naturschutzbund (Nabu) Rodgau mehrere Jahre einen mobilen Krötenzaun errichtet. Aber auch der konnte nur einen Teil der wandernden Amphibien aufhalten, sodass diese aufwendige Betreuungsarbeit ebenfalls eingestellt wurde.

Sogar die Errichtung eines fest installierten Amphibienleitsystems wurde geprüft, aber aufgrund vieler dort vorhandener Leitungssysteme wieder verworfen. So blieb in den letzten Jahren nur der Aufruf zum freiwilligen Verzicht der Befahrung in den Abend- und Nachtstunden.

Die große Zahl der überfahrenen Tiere jedoch bewog die Stadt Rodgau, den Nabu, engagierte Privatpersonen und die Mitarbeitenden der Kläranlage doch wieder zum Handeln. Die Krötenschranken wurden repariert und sollen mit einsetzender Krötenwanderung abends geschlossen und morgens wieder geöffnet werden. Dadurch wird der nächtliche Durchgangsverkehr unterbunden.

Umweltschützer wollen abends und morgens möglichst viele Tiere einsammeln und über die Straße tragen. Anwohner können durch langsames Fahren zu ihren Grundstücken auch etwas zum Schutz beitragen.

Das Aufsammeln der Amphibien koordiniert der Naturschutzbund Rodgau. Interessierte können sich bei Rudolf Siebert per E-Mail (r.siebert[at]nabu-rodgau[dot]de) oder z 0151 61420837 melden. Der Nabu bittet, nicht eigenmächtig im Wald oder am Waldrand nach Kröten zu suchen. Die Tiere verstecken sich oft unter Laub und können totgetreten werden.