Arnold Koser lebt und malt in Rodgau-Jügesheim Künstler setzt tausendfach Pünktchen für Pünktchen

Auf den Punkt genau bringt Arnold Koser die Farbe auf die Leinwand. Im Treppenhaus haben sich bereits zahlreiche Werke ihren Platz dauerhaft erobert. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Die Reihe über Kunstschaffende in Rodgau führt uns heute zu Arnold Koser. In seinem Haus in Jügesheim hängen Dutzende seiner Arbeiten an den Wänden. Auf der Leinwand und auf dem Papier dominieren die Symmetrien der Farben und der Formen. „Ich lebe mit den Bildern“, lässt Arnold Koser hinter seine Arbeitsweise blicken. Manche Werke brauchen Jahre bis zur Vollendung. Dabei versinkt er ganz in der Konzentration; Raum und Zeit verschwinden aus der Wahrnehmung.

Vor zwölf Jahren nahm der gebürtige Offenbacher erstmals Papier und Leinwand zur Hand, und schuf mit unzähligen kleinen Punkten seine Premierenarbeit. „Ich habe es einfach ausprobiert“, erinnert er sich an den Beginn dieses neuen Lebensabschnitts. Seitdem ist die Kunst ein wichtiger Teil seines Daseins geworden. Er sieht die Zeit vor der Staffelei niemals als Arbeit: Das stundenlange Setzen der winzigen Farbpartikel empfindet er als meditativ. Ganz in das Tun vertieft, vergeht die Zeit ohne wahrgenommen zu werden. Alles um ihn herum gerät in Vergessenheit. „Es ist das absolute Abschalten“.

Malen als Meditation

Grundiert wird ein neues Werk zunächst mit dem Pinsel. Danach kommt der Zahnstocher zum Einsatz. Mit diesem werden filigrane Farbakzente gesetzt, tausendfach, und doch immer wieder neu und individuell. Inspiriert haben ihn einst die Farben Westafrikas. Beim Besuch einer Bekannten konnte er sich dort kaum von bunten Tüchern in den Stoffläden lösen. „In der Schule hatte ich immer eine vier in Kunst“, kann er heute entspannt zurückblicken. „Ich habe die Tulpe so gemalt, wie ich sie gesehen habe“. Der Lehrkörper schien dafür nicht aufgeschlossen zu sein. Seiner heutigen Kreativität bewusst kann er beruhigt und mit einem Lächeln auf die Einschätzung der Lehrkraft zurückblicken.

Arnold Koser hat mit seinen farbenfrohen Arbeiten bereits an der RodgauART teilgenommen. Auch im Teeraum in Offenbach waren die außergewöhnlichen Arbeiten zu sehen, und in der VHS in Dietzenbach sowie bei den Ausstellungen des Kunstkreises 7/12 - die Besucher blieben lange vor den bunten „punktierten“ Bilder stehen, um den ganzen Ausdruck der „Mosaike“ aufzunehmen. Als Arbeit nimmt der Jügesheimer das Malen gar nicht wahr. Vielmehr ist es für ihn eine meditative Vorgehensweise: „Das Malen ist mein Yoga“, sagt er. Dann nimmt er erneut seine Malutensilien die Hand und setzt damit einen weiteren kleinen bunten Farbpunkt auf die Leinwand.