Maler Karl Pohl schreibt offenen Brief an die Stadt Ein Kunstmuseum für Rodgau ist sein Ziel

Karl Pohl ist leidenschaftlicher Maler. Sogar im Kulturhistorischen Museum Görlitz hängen Werke des 82-Jährigen. Ein Kunstmuseum in Rodgau fehlt, sagt der Künstler. Foto: Pulwey

Rodgau (pul). Für Karl Pohl ist das Malen die große Leidenschaft. Über die Jahrzehnte hat der 82-Jährige diverse Stilepochen seiner Schaffenskraft durchlaufen. Seine kreativen Phasen umfassen den Surrealismus wie auch die Pinselführung eines Carl Spitzwegs.

Nun hängen 137 seiner Arbeiten im Kulturhistorischen Museum Görlitz. Dorthin hat er Beziehungen aus seiner Jugend aufgenommen, die er an der polnischen Grenze verbrachte. Ein Schenkungsvertrag existiert für die Gemälde. Seine Werke befinden sich im dortigen Museum dauerhaft zwischen Malern wie Joseph Anton Koch, Julius Schnorr von Carolsfeld und Friedrich Preller dem Älteren (Hofmaler in Weimar).

Doch Karl Pohl will mehr: In einem offenen Brief, der unserer Redaktion vorliegt, fordert er von der Stadt Rodgau ein Kunstmuseum. „Die folgenden Bürgergenerationen werden nach dem Verbleib der künstlerischen Produkte unserer Zeit nachfragen“, betont der Nieder-Röder. „Es gilt, einen Ort zur Sammlung einheimischer Kunst zu schaffen“, appelliert der Künstler an die Parteien, und fordert ein gemeinsames Handeln zum Wohle der Stadt. „Eine Stadtverwaltung für 40.000 Einwohner ist diesen verpflichtet, ein solches Museum zu schaffen. Es gibt immer Möglichkeiten, wenn man will, etwas Bleibendes zu schaffen“.

Die Pressestelle der Stadt weißt in diesem Zusammenhang auf die städtischen Aktivitäten im Bereich der Kunst hin: Rodgau Art, die Flurkunst im Rathaus und die Ausstellungsmöglichkeiten in Seniorenresidenzen in Nieder-Roden und Weiskirchen. Zusätzlich sollen Räume im Standesamt in Dudenhofen für Kunst zur Verfügung stehen, dafür wartet die Stadt zurzeit noch auf die Umnutzungsgenehmigung des Kreises, dann wird weiter geplant. Karl Pohl gehört zu den Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe „Die Zwölf“, die heute bekannt ist unter dem Namen „Kunstkreis 7 / Zwölf“. Pohl hat zahlreiche Weiterbildungen bekleidet und seine Arbeiten in zahlreichen Ausstellungen präsentiert. Darüber hinaus illustrierte er Bücher. Dass seine Bilder nun in Görlitz einem elitären Kreis angehören, freut ihn besonders: „Ich bin stolz drauf“. Für die Werke der Rodgauer Kunstschaffenden wünscht er sich ebenfalls angemessene Räumlichkeiten.