Erbe in Zukunft tragen: 100 Jahre Musikverein Kurzweilige akademische Feier in Nieder-Roden

Der Musikverein Nieder-Roden feiert dieses Jahr seinen 100. Geburtstag. Das Konzertorchester gab dem Traditionsverein, und somit auch sich selbst, ein fantastisches Geburtstagsständchen, durch die Stilepochen aus 100 Jahren musikalischer Klänge. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Die Ja!Hundert-Feier des Musikvereins Nieder-Roden wird das Jahr 2018 prägen. Mit einer gelungenen und kurzweiligen Akademischen Feier zelebrierten die Musiker den Auftakt in das Jubeljahr.

Den Reigen der Grußworte eröffnete Laudator Christoph Degen, Präsident des hessischen Musikverbandes: „1918 war ein Jahr des Aufbruchs, die Republik wurde ausgerufen, und das Frauenwahlrecht eingeführt“. Christoph Degen dankte den Ehrenamtlichen im Verein, die die 100 Jahre am Laufen gehalten haben, und hob die sozialen Kontakte hervor. „Menschen, die man regelmäßig trifft und auf die man sich verlassen kann, in dem Ort, in dem man lebt, schaffen ein Kulturangebot“.

Unter der Leitung von Jürgen K. Groh (später übernahm Marleen Martiny das Dirigat) faszinierte das vereinseigene Konzertorchester mit einem Medley aus Kompositionen, die ursprünglich nicht für Orchester geschrieben wurden. Erst durch neue Arrangements und durch das Können der Musikerinnen und Musiker wurden sie zu wundervollen Werken der klassischen Musik. So ertönten mitreißende Rocksongs und langsame Pop-Klassiker aus den Instrumenten. Die Stücke des Vorzeigeorchesters bildeten einen stimmungsvollen Rahmen innerhalb der Akademischen Feier.

Zur Gründerzeit nur Männer im Verein 

Heute findet sich viel holde Weiblichkeit innerhalb der Aktivitäten des Vereins, wer Blicke warf auf die ersten Bildaufnahmen um und nach der Gründerzeit, der fand damals nur die Männer der Schöpfung. Auch so hat sich das Bild im Lauf eines Jahrhunderts gewandelt. Nahezu über jeden Tag der 100-jährigen Geschichte ließe sich eine Anekdote berichten. Zuschauergerecht und lebendig fasste der Gastgeber in einem Video die Zeitzeugenberichte der Persönlichkeiten des Musikvereins zusammen.

So kamen im Saal und per Videobotschaft Egon Roth und Albert Gröger als ehemalige Vorsitzende zu Wort, der Ehrenvorsitzende Erwin Reining, Ehrendirigent Rudolf Schüler, und Ehrenmitglied Friedel Schüler sowie als ältestes Mitglied Lothar Semisch, Jahrgang 1926. Moderatorin Else Knaf fand passende Worte für die Entwicklung eines Vereins über 100 Jahre und dessen Aufgaben in der Gesellschaft: „Es ist unsere Aufgabe dieses Erbe in die Zukunft zu tragen“.