Lions bekämpfen an Schulen die Folgen der Pandemie

Dr. Ulrich Wasner (rechts) koordinierte das Seminar in entspannter Atmosphäre.

Dudenhofen – Schulen sind Orte der Begegnung und des gemeinsamen Lernens. Die Pandemie hat diese Selbstverständlichkeiten infrage gestellt. Auch wenn inzwischen überwiegend wieder in Präsenz unterrichtet wird, sind die Unbeschwertheit und die Spontaneität beim Lernen und miteinander Arbeiten noch nicht in vollem Maß in die Klassenräume zurückgekehrt.

Die Auswirkungen der Beschränkungen sozialer Kontakte, der Ausfall von Gemeinschaftsaktivitäten sowie das Distanzlernen haben Spuren hinterlassen. Dabei stellt sich das Aufarbeiten von verpasstem oder nicht vermitteltem Stoff nur als eines der Probleme dar. Noch gravierender sind die Einschnitte im Bereich der Lebenskompetenzen: Nicht wenige junge Menschen haben das Vertrauen in die eigenen Kräfte und Fähigkeiten verloren, haben Scheu, sich in großen Gruppen zu bewegen oder glauben nicht mehr daran, etwas bewegen zu können. Diesen Tendenzen tritt das Kollegium der Claus-von-Stauffenberg-Schule entgegen. Es hat den Lions Club Rodgau-Rödermark um Unterstützung mit dem Seminar „Erwachsen handeln“ gebeten. Das dreitägige Lions-Quest-Seminar richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer, die vorwiegend Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 21 Jahren unterrichten. Es umfasst fünf unterschiedliche Module. Sie richten den Fokus auf die Förderung der Lebenskompetenzen der Jugendlichen, unter anderem der Sozialkompetenzen, der Selbstkompetenzen, und der Identitätsbildung. Darüber hinaus wird Wert auf die Vermittlung eines breiten Verständnisses für Demokratie und Menschenrechte, aber auch die Förderung der Bereitschaft zum gesellschaftlichen Engagement gelegt.

Von der nachhaltigen Wirkung der Lions-Quest-Seminare ist Schulleiterin Dagmar Emmerich überzeugt: „Ich habe selbst das Programm für die Sekundarstufe I kennengelernt und miterlebt. Davon bin ich begeistert gewesen.“

Durch das große Engagement des bei den Lions für die Jugend zuständigen Mitglieds Dr. Ulrich Wasner konnte das Seminar unter Leitung von Elke Bartholomä an der Claus-von-Stauffenberg-Schule stattfinden. Den Großteil der Kosten übernahm der Lions-Club Rodgau-Rödermark.

Damit ist ein erster und hoffentlich auch wegweisender Schritt getan, coronageplagte Schüler, die nach der Mittelstufe neu an die Oberstufe kommen und sich ganz neu orientieren müssen, zu unterstützen. Zukünftige Tutorinnen und Tutoren der Eingangsphase der Claus-von-Stauffenberg-Schule, aber auch Kolleginnen aus Dietzenbach, Neu-Isenburg und Frankfurt haben sich auf das Seminar eingelassen, vieles selbst erprobt und gemeinsam erste Ideen entwickelt, wie sie in Tutoren- und Fachunterrichtsstunden neue Akzente setzen können.

Besonders gut hat den Teilnehmern gefallen, dass das Programm praxisnah ist, motiviert und Spaß macht. Alle haben Impulse bekommen, die nach den Sommerferien angewandt werden können. Auch das fundierte Material, das jeder erhalten hat, wurde gerne angenommen.  
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