Alles fing bei einem Abenteuer-Wochenende am Lagerfeuer an Der Männerchor im Kirchenchor feiert Geburtstag

Der Chor sang im Gewölbekeller des Hofguts Hörstein und war beeindruckt von der Akustik. Foto: Jost

Nieder-Roden – Sordenjak? Was ist denn das? Die Antwort ist einfach: „Sangesfreudige Odenwaldradler der edlen Nieder-Röder Jungmänner aller Kaliber.“ Noch immer Stirnrunzeln?

Man denke an 1971 zurück. Der Kirchenchor St. Cäcilia Nieder-Roden ist ein gemischter Chor. Die Männer dieses Chores sprühten vor Unternehmungsgeist, und sie erinnerten sich an ihre Zeit als Pfadfinder, an Zeltlageratmosphäre, an Jugend-Abenteuer. Davon inspiriert, verbrachte man an einem Oktoberwochenende im Spessart nahe der Schleifmühle ein solches Abenteuer-Wochenende. Das war genau vor 50 Jahren. Dieses Wochenende, von dem noch heute geschwärmt wird, war Auftakt zahlloser Wanderungen und Ausflüge und der Beginn eines eigenständigen Männerchors im Kirchenchor. Dirigent war von Anfang an Frank Manus, der diesen Männerchor in den 70er Jahren sehr erfolgreich auch zur Teilnahme an Gesangswettstreiten geführt hat. Die Sordenjak-Chormänner hatten ihre Auftritte in Knoden, Sandbach, im Niedersachsenstadion in Hannover, in Kelsterbach, Eppertshausen, Neuses, Dieburg, Ockstadt, Schwaz (Österreich), Fürth im Odenwald, Dresden, Panschwitz-Kuckau, Fürstenberg, Schmalkalden (Wilhelmsburg), im Hildegardis-Kloster in Eibingen, Klingenberg, Disibodenberg, Kirchzell, Eltville, Kaub, Oppenheim, Heidelberg, Speyer, Limburg, in Wertheim und anderswo. Die Klammer der Sordenjak-Männer war über all die Jahre Dirigent Frank Manus, der höchste Ansprüche stellte. Da konnte es durchaus vorkommen, dass an einem schwierigen Chorwerk ein ganzes Jahr lang geprobt wurde, bis es zur Aufführung kam. Dann allerdings auswendig.

Seit den Anfängen am Lagerfeuer im Spessart sind 50 Jahre vergangen, und einige der Gründungsmitglieder sind inzwischen gestorben. Manche Gründer sind noch ganz fit, neue Mitglieder gab es inzwischen auch. Zurzeit sind etwa 30 Mitglieder dabei. 18 von ihnen singen noch im Kirchenchor. Dazu kommen eine Reihe von Freunden und Fans, überwiegend Frauen.

Das 50-jährige Bestehen wurde jetzt im Weinkeller des Hofguts Hörstein gefeiert. An den Hängen des Vorspessarts, rund um Hörstein, wird seit über 1 000 Jahren Wein angebaut und geerntet. Zu verdanken ist das den Mönchen des Benediktiner-Klosters in Seligenstadt, die damit begonnen hatten, die ersten Rebstöcke zu pflanzen. Danach konnte fast jedes Haus einen kleinen Wingert sein Eigen nennen. Bis heute zählt der Hörsteiner Abtsberg zu den deutschen Spitzenweinen. Die Veranstaltung begann mit dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder Kurt Herdt, Gerhard Koser, Joachim Vogt, Theobald Koser, Alois Streb, Reinhold Wolf, Karl Reichenbach, Pfarrer Erich Löw, Theo Steckenreiter, Reinhold Koser, Hans Wüst, Pfarrer Herbert Köhl und Klaus Keller.

Höhepunkt war die Ehrung des Dirigenten Frank Manus, der seit 50 Jahren die Männer des Kirchenchors dirigiert. Dirigent des Gesamtchors ist er seit 1984. „Im historischen Gewölbe des Weinkellers zu singen, war eine wahre Freude. Die Akustik war großartig“, schwärmen die Sänger.
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