Gelungene Premiere des Jugendtheaters von JSK Was man mit „14“ alles erlebt und entscheidet

Rodgau hat sein erstes Jugendtheater. Bei der Premiere gab es viel Applaus für die Schauspielerinnen und Schauspieler sowie für Regisseurin und für die Gesamtleitung. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Die Premiere gelang, die Jugendtheatergruppe holte sich den verdienten Applaus für ein Jahr künstlerischer Arbeit. Das Stück „14“ bezog sich auf die darstellende Altersgruppe auf der Bühne. Dass 14 auch just die Zahl an Schauspielerinnen und Schauspielern war - purer Zufall. „Das Stück ist für eine Vielzahl an Bühnenpersonal geschrieben, es heißt schlicht 14“, beschrieb Regisseurin Franziska Langer den Umstand.

Vor einem Jahr trafen sich 19 Jugendliche bei einem Schnuppertag, um ein Rodgauer Theater für die Jugend aus dem Boden zu stampfen. 15 davon blieben übrig, 14 bildeten nun (wegen der krankheitsbedingten Absage einer Teilnehmerin) die Urbesetzung bei der Premiere. Zwölf Monate lang wurde geprobt und an den Grundlagen gearbeitet.

In einer Folge von mehrminütigen Episoden präsentierten die Teenager 60 Minuten lang die Wünsche, Träume, Probleme und Ängste rund um die Übergangszeit zwischen Kindheit und Erwachsenenalter: Die erste Schwärmerei für das andere Geschlecht, der Traum von der Goldmedaille bei Olympischen Spielen (trotz der angeborenen Naschsucht), sich für eine deprimierte Freundin zum Affen machen, oder sich für die Klügste der Gesellschaft zu halten, so allerhand Gedanken füllten die Köpfe der Teenager. Und die Sache mit der Persönlichkeitsentwicklung war auch nicht so leicht, waren doch permanent kleine Männlein im Ohr, die belehrten, ängstigten oder lästerten.

Dealen oder die Schule besuchen war ebenfalls keine leichte Entscheidung, besonders dann, wenn Jugendliche schon als Ernährer in der Familie aufwarten mussten. Die Problematiken der Jugend wurden in dem Bühnenstück, das aus der Feder von Volker Zill stammt, ganz bewusst angesprochen: „Es gibt viele junge Menschen, die sagen, ich bin der Mann im Haus, wenn der Vater die Familie verlassen hat“, hob Franziska Langer gesellschaftliche Problematiken hervor.

Auch das Thema Mobbing wollte die Theatergruppe unbedingt auf die Bühne bringen. Die Regisseurin suchte deshalb nach einem Stück, das die Quälereien anderer Schüler mit beinhaltete. „In dem einen Moment lacht man, im nächsten muss man schlucken“, betonte Franziska Langer die Tiefe hinter den Dialogen sowie die Mannigfaltigkeit der Abgründe während der pubertären Persönlichkeitsentfaltung.

Das Ziel hinter dem Projekt umschrieb Ideengeberin Claudia Wenhardt mit dem Wunsch, die Jugend für das Schauspiel zu begeistern. „Man lernt daraus für das Leben, wenn man sich traut auf die Bühnen zu gehen, das schafft Selbstvertrauen“. In eine Stadt wie Rodgau gehört ein Jugendtheater, so Claudia Wenhardt.

Am Ende gab es ganz viel Applaus und Blumen aus der Hand von Stefan Schmidt für die Regisseurin Franziska Langer und für Claudia Wenhardt als Dank für die Gesamtleitung.