Städtisches Projekt 500 Bäume für Rodgau Manche mögen’s wild

Vorher - nachher: Je nach Geschmack mögen die einen Bürger die „ordentlich“ gestutzte Hecke oder das bienenfreundliche blühende Wiesenstück zwischen den neu gepflanzten Bäumen. F: p

Rodgau (red) – Die Hitze drückt, der Regen fehlt und gefühlt wird es immer wärmer – auch in Rodgau. Da hilft nur ein schattiges Plätzchen unter einem stattlichen Baum. Dafür tut die Stadt Rodgau so einiges.

Das Projekt „500 Bäume für Rodgau“ läuft seit zwei Jahren. In jedem Jahr sollen 100 ausgewählte Bäume an ausgewählten Standorten gepflanzt werden. Neben denen, die als Nach- oder Ersatzpflanzungen für gefällte Bäume wieder ins Stadtbild zurückkehren. Die Bäume bieten nicht nur einen Schattenplatz bei sengender Hitze, sondern übernehmen auch Aufgaben für den Klimaschutz. Vielleicht nicht immer gleich, denn dafür braucht es schon eine gewisse Größe, aber doch in Zukunft. Bäume kühlen, sorgen für Sauerstoff, beruhigen das Gemüt.

Seit Beginn des Projektes wurden vorrangig in Nieder-Roden und Dudenhofen 162 Bäume gesetzt. Die restlichen 38 folgen im Herbst, denn im Moment ist es einfach zu warm für solche Aktionen – nicht nur den Menschen, sondern auch den Bäumen.

Es geht dann nach den sommerlichen Temperaturen in den nördlichen Stadtteilen weiter und Jügesheim, Hainhausen und Weiskirchen können sich über zusätzliche Schattenplätze freuen.

Am Fuß der Bäume passiert natürlich auch etwas. Was an dieser Stelle als „schön“ angesehen wird – darüber könnten die Meinungen nicht unterschiedlicher sein. Als Grundregel gilt zunächst einmal: War vorher Wiese an dem Standort, kommt dort auch Wiese wieder hin. Gab es eine Unterpflanzung, werden zukünftig meist Stauden die Füße der Bäume umgeben.

Wiese macht gerade mit Blick auf die Biodiversität Sinn. Allerorten versuchen Menschen, den Insekten und vor allen Dingen den Bienen, wieder den Tisch reicher zu decken, als es in den vergangenen Jahren der Fall war. Eine Vielzahl von Flyern, witzigen Werbeideen und Aufklärungskampagnen versuchen für die Idee der Artenvielfalt zu werben. Die Stadt zielt darauf ebenfalls ab. Nicht immer ist das dem Geschmacksempfinden der Betrachter kompatibel. „Ungepflegt“ dürfte dann wohl der meistgenutzte Begriff sein. Extensive Wiesen blühen toll, sehen wild aus und manche mögen’s wild – die Bienen in jedem Fall.