Dem Ruf der Vorstände folgten die Mitglieder in Scharen. Insgesamt beteiligten sich 761 Stimmberechtigte an der Abstimmung, das waren rund 40 Prozent der 1900 Wahlberechtigten aus beiden Vereinen.
Von den 457 Turngesellen stimmten 423 mit Ja bei sechs Enthaltungen und lediglich 28 Neinstimmen und erreichten damit 93 Prozent Zustimmung. Das sorgte für stehende Ovationen bis Notar Roland Walden, der mit wachsamen Augen die Abstimmung leitete, daran erinnerte, dass beide Vereine das dafür notwendige Quorum von 75 Prozent erreichen müssen und die Zahlen von TGMSV bekanntgab. Von den 304 abgegebenen Stimmen votierten 260 mit Ja, vier enthielten sich und 40 stimmten dagegen. Die 86 Prozent Zustimmung ging nun im ausgelassenen Jubel der Mitglieder unter.
Heide Klabers bedankte sich bei den Mitgliedern für diesen Vertrauensbeweis. Er beschert der Stadt Rodgau ein historisches Ereignis. Sie versprach den Mitgliedern weiterhin eine reibungslose Zusammenarbeit unter den Vorständen. Klabers: „Jetzt fängt die Arbeit erst richtig an. Wir sind alle gefordert, Mitglieder wie Vorstand. Der Zusammenschluss muss gelebt werden.“ Sie bedankte sich nochmals bei ihren Vorgängern, die den Prozess vor fünf Jahren eingeleitet hatten.
Gemeinsames Fest am 1. Mai
Am 1. Mai wird das erste große gemeinsame Familienfest im Maingau Energie Stadion gefeiert. Erster Stadtrat Michael Schüssler gratulierte den Vorständen telefonisch und zeigte sich sehr zufrieden mit der hohe Zustimmung. Es zeigt, dass die Mitglieder diesen Weg gehen wollen, der seiner Ansicht nach auch der Richtige ist. Aus Rodgaus Partnerstadt Hainburg meldete sich Jürgen Hoffmann und gratulierte ebenfalls. Er sprach von einer Signalwirkung für die Stadt Rodgau. Mit dem neuen Großverein entstehe der Stadt ein starker Partner für Projekte, die man sich früher nicht habe vorstellen können. Die hohe Wahlbeteiligung und das eindeutige Votum der Mitglieder bilden ein gutes Fundament für die verantwortlichen Vorstände.
Allen voran gratulierte Sportkreisvorsitzender Peter Dinkel, der die neue, bisherige TGS-Vorsitzende Heide Klabers beglückwünschte und lobte: Es lohnt sich dranzubleiben. Er persönlich habe noch einmal für sein Amt im Sportkreis kandidiert, um diese Fusion zu erleben. Der Erfolg der Modernisierung beider Vereine werde mit dem gemeinsam verfolgten Ziel, sich als moderner Familienverein zu präsentieren, neue große Erfolge bescheren, sagte er voraus. Der JSK Rodgau ist im Sportkreis nun der mitgliederstärkste Verein mit über 3000 Aktiven, gefolgt von SG Egelsbach, TSV Heusenstamm und Kickers Offenbach.
Hälfte der Mitglieder sind unter 30
Der JSK Rodgau ist zugleich auch einer der jüngsten Vereine, bei dem über die Hälfte aller Mitglieder unter 30 Jahre alt ist. Der JSK Rodgau ist aber zugleich der Familienverein mit einer Angebotspalette von über 20 Abteilungen, alle unter einem Vereinsdach, wie sie im Sportkreis kaum ein anderer Verein anbieten kann. Die Stadt Rodgau darf stolz auf diesen Verein sein, der durch sein ehrenamtliches Engagement bisher bereits Ausrufezeichen gesetzt hat. Viele Sterne des Sports funkeln neben reihenweise Hessischen-, Deutschen- und Europameistern.
Jugendförderpreisträger gesellen sich zu Kulturpreisträgern der Stadt Rodgau. Außerdem punktet der JSK Rodgau als der führende Anbieter von Gesundheits-, Präventions- und Rehasport. Doch damit nicht genug. Der Sportkreisvorsitzende nahm die erste geglückte Fusion von zwei Großvereinen als Blaupause für weitere Fusionen die nun folgen werden. Dinkel lobte und dankte für die präzise Vorarbeit, die Transparenz und die offene Kommunikation der beiden Jügesheimer Vereine, dem Verschmelzungsprüfer und dem amtierenden Notar.
Verschmelzungsprüfer Dr. Jürgen Kaufmann erläutrete seinen Verschmelzungsbericht. Die 1895 gegründeten Turngesellen kamen mit ihrem umfangreichen Grundvermögen, Kassen- und Bankbeständen auf über fünf Millionen Euro, TGMSV erreichte mehr als drei Millionen Euro. Zusätzlich gibt es noch die juristisch selbständige Stiftung in Höhe von 500.000 Euro Stiftungskapital, deren jährliche Ausschüttungen dem JSK zugerechnet werden kann. Roland Walden, der protokollierende Notar, konnte sein Werk beginnen. Es gehörte zu seinen Aufgaben, den Verschmelzungsvertrag und das Verschmelzungsprotokoll vorzutragen.