Feuerwehr blickt bei Jahreshauptversammlung auf zwei schwierige Jahre zurück Nachwuchs-Abteilungen sogar ausgebaut

Auch Ehrungen standen im Zentrum der Jahreshauptversammlung (von links): Thomas Peters (stellvertretender Kreisbrandinspektor), Peter Riedel (stellvertretender Stadtbrandinspektor), Andreas Winter (40 Jahre aktiv), Werner Neubecker (50 Jahre), Matthias Weiland (25 Jahre), Udo Schön (25 Jahre), Oliver Meyer (Stadtbrandinspektor).

Rodgau – Auf gleich zwei bewegte Jahre blickte die Feuerwehr bei ihrer Versammlung zurück. Am Ende seines Berichts für die Jahre 2021 und 2022 dankte Stadtbrandinspektor Oliver Meyer allen Einsatzkräften für ihr Engagement. Der Grund dafür waren die Corona-Einschränkungen der vergangenen Jahre, die den Mitgliedern viel abverlangt haben.

So war bis Mitte des Jahres nur eine Ausbildung nach den Vorschriften von Bund, Land, Kreis und Stadt möglich, die zu Jahresbeginn nur in Kleingruppen stattfinden konnte. Dabei half die Stadt mit einem Kamera- und Lautsprechersystem, das für die Online-Ausbildung in den Einsatzabteilungen und der Jugendfeuerwehr genutzt wurde.

Gerade bei der Jugend machten sich die Vorgaben des Landes und des Bundes als größter Einschnitt bemerkbar, denn beide Abteilungen mussten auf einen Großteil ihrer Ausbildung und Teile der allgemeinen Jugendarbeit verzichten. Ausflüge und Zeltlager fielen ins Wasser und es bedurfte besonderer Kreativität, um den Kontakt zu den jungen Mitgliedern zu halten. Besonders bemerkenswert sei jedoch, dass trotzdem die Mitgliederzahlen bei der Jugendfeuerwehr im Jahr 2022 von 65 auf 69 und bei der Kinderfeuerwehr von 22 auf 32 gestiegen seien, lobte Meyer. „Da der Dienst in den Jugendfeuerwehren in den Corona-Jahren fast vollständig zum Erliegen kam, ist die Gewinnung neue Mitglieder eine Top-Leistung“, betonte der Stadtbrandinspektor.

Die Einsatzabteilung veränderte sich nur minimal von 189 auf 186 Mitglieder (Stichtag 31.12.2022). Das Problem der fehlenden Einsatzkräfte, insbesondere an Wochentagen, bestehe weiterhin, denn viele Mitglieder arbeiteten auswärts und stünden tagsüber nicht zur Verfügung. Dies konnte jedoch durch die Unterstützung anderer Standorte kompensiert werden.

Bei der Zahl der Einsätze machte sich die Lockerung der Corona-Maßnahmen bemerkbar. Die Zahl stieg von 466 auf 490 im vergangenen Jahr. Etwas geringer waren die Einsätze zur Brandbekämpfung. 2022 musste dazu 30 Mal ausgerückt werden (2021: 34). Oliver Meyer erinnerte besonders an den Brand in der Chinamauer, bei dem mehrere Feuerwehrleute bei einer Durchzündung leicht verletzt wurden. Auch der große Dachstuhlbrand in Nieder-Roden am 28. Dezember 2022 werde in Erinnerung bleiben. Dank der Unterstützung durch Kräfte der Nachbarkommunen konnten viele Anwohner schon am Abend wieder in ihre Wohnungen zurück.

Die Zahl der technischen und allgemeinen Hilfeleistungen lag im Jahr 2021 bei 48 Unwettereinsätzen, 44 Verkehrsunfällen. 31 Mal musste die Tür geöffnet werden und 27 Mal wurde der Rettungsdienst unterstützt. Im Jahr 2022 waren es sogar 54 Türöffnungen und 50 Unterstützungen für den Rettungsdienst. Auch außerhalb der heimischen Region halfen die Rodgauer Feuerwehrleute. So etwa nach dem Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und auch in Griechenland. Auch der Rat des Wespenexperten Peter Tauchert sei wieder gefragt gewesen. So erreichten ihn im Jahr 2022 wieder 436 Anfragen.

Geehrt wurden außerdem für langjährigen aktiven Dienst durch den stellvertretenden Kreisbrandinspektor Thomas Peters: Werner Neubecker (50 Jahre), Andreas Winter (40 Jahre aktiv und das deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Gold für 20 Jahre Stadtbrandinspektor), Matthias Weiland und Udo Schön für 25 Jahre.
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