Musikverein Dudenhofen unterhält mit Überraschungsmomenten Neue Töne am Backes

Spannungsgeladen und mit Überraschungsmomenten gab das große Orchester des Musikvereins sein Sommerkonzert an der Dudenhöfer Kirche.

Rodgau – Mit drei Dutzend Instrumentalisten musizierte der Musikverein Dudenhofen für seine Gäste am Backes. Der erste Auftritt in konzertanter Besetzung seit mehr als zwei Jahren präsentierte ein Repertoire von der klassischen Blasmusik bis zu zeitgenössischen Originalkompositionen und gehobenen Unterhaltungsmelodien.

Das Orchester spielte eine Ouvertüre an zweiter Stelle: Mathias Müller hob den Taktstock für die Eröffnungsklänge zur Operette „Banditenstreiche“ (Komposition Franz von Suppé, Bearbeitung Bernhard Kutsch) erst nachdem die Dudenhöfer mit „Unter der Admiralsflagge“ aus der Feder des tschechischen Marschkönigs Julius Fucik den Abend eingeleitet hatten.

Gerne vorgetragen von symphonischen Blasorchestern, trotz herausfordernder Taktwechsel: „Second suite in F“ von Gustav Holst (Bearbeitung Colin Matthews). Daraus wählte der Orchesterleiter drei Sätze: „March“, „Fantasia on the Dargason“ und mit dem rhythmischen Hämmern des Schmiedes das Stück „Song of the Blacksmith“.

Ein Wechselbad der Gefühle beim Orchester wie beim Publikum das Stück „Hindenburg“. Leicht und getragen begann die letzte Atlantikfahrt des legendären Luftschiffs, dann im Mittelteil der katastrophale Absturz im US-amerikanischen Lakehorst mit den verzweifelten Schreien aus den Kehlen der Musikerinnen und Musiker.

Emotional auch die Titel „The olympic spirit“ vom Meister der Filmmusik John Williams und „Rollercoaster“, komponiert von Otto M. Schwarz. Eine Fahrt mit der Achterbahn (auf Englisch Rollercoaster) waren für Mathias Müller die Einschränkungen der Pandemie: „Ich habe den Titel „Rollercoaster“ gewählt, da er sehr kurzweilig ist, ins Programm passt und weil die vergangenen zweieinhalb Jahre eine Achterbahnfahrt waren. Mal durfte man was, mal durfte man nichts, es war alles erlaubt, dann war es eingeschränkt erlaubt …“

Corona könnte die Planungen des Musikvereins durcheinanderwerfen. „Das große Fragezeichen ist, wie es im Herbst weitergeht“, blickt Vereinschef Rainer Fenchel auf die Zahl der Inzidenzfälle. Der Terminkalender sieht vor, das Publikum zu einem Konzert am Jahresende einzuladen.

Bis dahin könnte sich bei den städtischen Kulturpreisträgern von 2013 ein neuer Dirigent gefunden haben. Jan Henneberger, der seit Mai 2019 das Orchester führte, orientierte sich musikalisch neu. Der Verein sucht nun einen Leiter.  
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