Helene Hartmann wagt ersten Auftritt Nieder-Röder Kreppelkaffee entführt ins ferne Indien

Der Kreppelkaffee entführte sein Publikum in die Sphären der indischen Kultur. Vor dem Taj Mahal lud Präsidentin Nathalie Sander verkleidet als Gattin des Gottes Vishnu das närrische Volk ein zu fünf Stunden Spaß und Lachen. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Die Damen des Nieder-Röder Kreppelkaffees ließen dieses Jahr die Sonne über dem Taj Mahal aufgehen. Nachdem die Kostümschneiderinnen und die Bühnenmalerin (Yvonne Rebmann) schon beim Motto des Märchenwaldes vor vier Jahren hervorstachen, übertrafen sich die Damen vom Kreppelkaffee wieder mit bunten Farben und pfiffigen Ideen.

Die Reise ging dieses Mal in das geheimnisvolle Indien, wo feurige Tänze und schmerzfreie Fakire auf die Besucherinnen warteten. Apropos feurige Tänze: Wie die verführerischen Tempeltänzerinnen wanden sich die „Dollbohrer“ auf der Bühne. Zu den Klängen von Panjabi Mc zogen sie das weibliche Publikum in ihren Bann und gaben vor der Pause dem Mythos Indien eine gehörige Prise feuriger Würze mit auf den Weg.

Ebenso lebendig und tänzerisch unterwegs die Tanzgruppe Kerstin, die die immerwährenden Themen Bollywoods um Liebe und Herzschmerz aufgriff. Bei einer Reise in die Urwälder Indiens durfte selbstredend der Ausflug in die Märchenwelt nicht fehlen. Die Geschichte Dschungelbuch um den kleinen Jungen Mowgli und seinen blauen tapsigen Freund Baloo inspirierte „De Zsammewewürfelte Haufe“ zum Klagen über stressiges Familienleben mit Kind, Hund und Ehemann. Neben all den Ausflügen auf den tropischen Subkontinent rückten die Urgesteine der Frauenfastnacht ins Rampenlicht: Magreta unn Sannsche. Als die eine (Anja Keller) der anderen (Bettina Hartmann) die Welt erklärte, begann das bekannte Katz‘ - und Maus-Spiel. Das geniale Duo feierte ein närrisches Jubiläum. Seit 22 Jahren bringen die beiden Stimmung in die Fastnachtssäle.

Schnauzbart verabschiedet sich

Bettina Hartmann hatte an den bunten Abenden des Kreppelkaffees doppelt Grund zum Feiern: Seit 22 Jahren protokolliert sie aus der Bütt das öffentliche Geschehen. Als Frieden spendender Mahatma Gandhi kämpfte sie gegen Krieg, Hunger und Armut und pointierte gekonnt über blockierte Tankstellen, manipulierte Abgaswerte und Zusatzstoffe in den Nahrungsmitteln. Da machte es gar nichts, wenn der angeklebte Schnauzbart für die Dauer der Rede kurzerhand seinen Weg unter die Bütt fand.

Dass während den Aufführungen ein neuer Stern der närrischen Familie Hartmann am Fastnachtshimmel aufging, war nach der Premiere von Helene Hartmann (19) allen klar. Mit stürmischem Applaus quittierte das bestens aufgelegte Publikum die Büttenrede um Menschen mit Menstruationshintergrund, und freute sich schon auf die nächste Kampagne mit dem Kreppelkaffee.