Tag der offenen Tür in der Wache Rodgau Mitte Ein paar Minuten lang Feuerwehrmann sein

Der Erlebniswert ist beträchtlich – etwa beim Feuerwehr-Gefühl auf dem Einsatzfahrzeug. Bild: klemt

Rodgau – Der Ruf der Feuerwehr trägt weit und vermag noch immer Massen zu bewegen. Als hätte es Corona nie gegeben, lockte der Tag der offenen Tür in der Wache Rodgau Mitte am 1. Mai Gäste aus der ganzen Stadt und der näheren Nachbarschaft in Scharen an. Zur Mittagszeit ging es in der zum Festsaal umfunktionierten Fahrzeughalle zu wie in einem voll besetzten Ausflugslokal, derweil sich draußen die Besucher um die präsentierten Fahrzeuge drängten.

Vor allem Familien mit Kindern machen bei der traditionellen, einst von der Freiwilligen Feuerwehr Hainhausen ins Leben gerufenen und seit der Neuaufstellung der Rodgauer Wehren 2011 von den Kameraden aus Jügesheim mitgetragenen Auftakt-Veranstaltung für die lokale Festsaison das Stammpublikum aus. Dem tragen die Gastgeber Rechnung und hatten schon vor der Pandemie-Zwangspause jedes Jahr ihr Spaßangebot für Kinder ausgebaut. In die Fahrzeuge klettern und ein paar Minuten Feuerwehrmann sein, einen Helm aufsetzen, mit dem Wasserschlauch spritzen – am besten ziehen nach wie vor die Attraktionen, die nur die Feuerwehr bietet.

Neues zu entdecken gab es freilich auch für erwachsene Besucher, soweit ihr Interesse der Ausstattung und den damit verbundenen Einsatz-Optionen der Brandschützer galt. An sämtlichen Fahrzeugen standen ehrenamtliche Einsatzkräfte bereit, um deren Funktion und Beladung zu erklären – ein breiter Horizont schon deshalb, weil auf der Wache Mitte zwischen Jügesheim, Weiskirchen und Hainhausen im stadtweiten Konzept der Schwerpunkt für die technische Hilfeleistung verortet ist.

So rücken die rund 90 Aktiven, denen neun teils hoch spezialisierte Fahrzeuge zur Verfügung stehen, besonders häufig zu schweren Verkehrsunfällen etwa auf der B45 aus. Dafür haben sie mit einem Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 20), mit neun Mann Besatzung gleichsam Arbeitspferd der Truppe, und einem Gerätewagen (GW) Logistik und Hygiene zwei nagelneue Einheiten im Wagenpark. Beide wurden nach Worten des stellvertretenden Wehrführers Tim Winter während der Corona-Pandemie angeschafft und in Dienst genommen.

Dass neben Ausstattung und Ausbildung auch die Motivation der Mannschaft stimmt, zeigte in den Augen Winters nicht zuletzt deren Einsatz beim Fest – denn nichts anderes ist der Tag der offenen Tür – am Maifeiertag: Über den Tag verteilt legten sich nach seinen Angaben nicht weniger als 95 Helfer ins Zeug. Grenzen setzte lediglich die Infrastruktur: Grillfeuer, Zapfhähne und Kühlboxen lassen sich nun nicht beliebig vermehren, sodass sich um die Mittagszeit beachtliche Schlangen bildeten – nicht nur vor dem Schwenkgrill, der bei Stammgästen einen legendären Ruf genießt. Reißenden Absatz fanden auch die Burger, die seit einigen Jahren auf der Standard-Speisekarte stehen.

So gut es nach seinen Worten funktioniert – Verstärkung gebrauchen kann sein Team laut Winter immer. Wer den Feuerwehr-Betrieb kennenlernen will, ist jeden Donnerstag ab 19.45 Uhr bei den Ausbildungsabenden willkommen.
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