Eine Frau stürzte dadurch zu Boden und musste mit Problemen am Knöchel sowie einem zugeschwollenen Auge ins Krankenhaus. Sie kam aber bereits in der Nacht zum Sonntag wieder nach Hause. Ihr Mann erlitt eine Verbrennung ersten Grades auf kleiner Hautfläche am Rücken. Weitere Personen kamen ins Krankenhaus, manche wurden später mit Privatfahrzeugen in die Klinik eingeliefert, als sie über leichte Lähmungserscheinungen in Beinen oder Armen klagten.
Bis dahin freuten sich die Organisatorin Gabi Staak und der veranstaltende Partnerschaftsverein Nieder-Roden/Puiseaux über den guten Zuspruch durch die Gäste. „Am ersten Freitag und Samstag war alles sehr voll“, resümierte Gabi Staak. „Das war sehr sehr gut“. Selbst an den Wochentagen danach herrschte gute Auslastung. „Das hätten wir vor fünf Jahren noch nicht gehabt“. Inzwischen kommen Gäste aus Frankfurt und Bensheim zum Nieder-Röder Puiseauxplatz, so Gabi Staak.
„Es war ein Schock für uns alle“
Das Weinfest begann mit einem Schock. Am Morgen des Eröffnungstages traf die Nachricht von den Morden aus Nizza ein. Es stand im Raum, das Fest abzusagen. Es gab Telefonate zwischen Gabi Staak und Andreas Spott vom veranstaltenden Verein sowie mit Bürgermeister Jürgen Hoffmann, der wiederum mit seinem Amtskollegen in Puiseaux telefonierte. Laut Gabi Staak kam aus Puiseaux die Aufforderung, das Fest durchzuführen. Man dürfe sich nicht zurückziehen, hieß es. „Es war ein Schock für uns alle“, bezog sich die Organisatorin auf die Bluttat in Frankreich, „aber wir hätten wenig Verständnis bei einer Absage bekommen“.
Gabi Staak organisiert das Fest seit fünf Jahren. 20 Stände stehen mit Getränken und Essen zur Auswahl. Es gibt kaum Fluktuation unter den Standbetreibern. Viele Winzer kommen gerne nach Nieder-Roden, denn die Standbeschicker wissen ihr Rodgauer Publikum zu loben: Am Puiseauxplatz gibt es ein offenes und unkompliziertes Publikum, wissen die Winzer.