Hoher Besuch aus Japan Professoren aus Fernost wollen von HBS lernen

Japanische Professoren besuchten die Heinrich-Böll-Schule in Nieder-Roden. Rektor Kai Darmstädter stand ihnen Rede und Antwort . Das Foto zeigt von links Koji Nosaka, Geschäftsführer Elmo Deutschland, die Professoren Jun Takahashi und Tatsuya Horita, Rektor Kai Darmstädter und Petra Schmitt von Elmo. Foto: p

Rodgau (red) – Alle zehn Jahre stellt die japanische Regierung Ihr Schulsystem auf den Prüfstand. Überprüft sie, ob die bisherigen Unterrichtsfächer und der Unterrichtsstil in Methodik und Didaktik noch dem neuesten Stand entsprechen.

Der wichtigste Berater der japanischen Regierung für diese Überprüfung der japanischen Curricula ist Professor Tatsuya Horita. Gemeinsam mit Professor Jun Takahashi besucht er in nur acht Tagen Schulen in Deutschland, in der Schweiz und in Frankreich. Stellvertretend für das deutsche Schulsystem nahmen die beiden Professoren am vergangenen Dienstag an je zwei Stunden Mathematik- und Englischunterricht in der Heinrich-Böll-Schule (HBS) teil.

Woher wissen die Schüler in welcher Gruppe sie arbeiten sollen? Wie stellt der Lehrer die Gruppen zusammen? Wann wird zwischen Einzel-, Paar- und Gruppenarbeit gewechselt? Alles Fragen, die die beiden Lehrer der Heinrich-Böll-Schule, Gerhard Jung und Lisa Weidelt, gerne antworteten. Denn in der HBS sind moderne Lernformen gelebter Alltag.

Auch Schulleiter Kai Darmstädter stand den beiden Professoren sowie dem Deutschlandchef der japanischen Firma Elmo gerne als Gesprächspartner zur Verfügung.

„Schade, dass es nicht mehr gegenseitige Besuche wie diese gibt. Sie sind eine Bereicherung für beide Seiten“ lautete das Fazit von Darmstädter.

Und auch die Delegation aus Japan fuhr mit vielen neuen Impulsen für ihr Land weiter nach Darmstadt, wo sie sich auch mit dem dortigen Didacta-Verband traf.

Es war übrigens der zweite Besuch aus Japan, der sich an der HBS in Nieder-Roden Anregungen holte. Mittlerweile hat Japan auch einen festen, wenn auch kleinen, Platz an der HBS: Ein Kirschbäumchen, das jährlich mit Kranichen der Origami-AG von Melina Hermsen an die Katastrophe von Fukushima erinnert. Eine Geste, über die sich die japanischen Gäste mehr als freuten.